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3 Gründe gegen Börsenspiele

Sie werden reihenweise angeboten. Ob private Trader-Duelle oder klassische Börsenspiele, die Vielfalt und die Kreativität der Anbieter kennt keine Grenzen. Doch wer wirklich erfolgreich traden möchte, sollte aus den folgenden Gründen von solchen Spielchen absehen.

Kürzlich postete ein Mitglied einer Facebook-Gruppe zum Thema Trading "Wer will gegen mich antreten?" Ich musste mich noch einmal vergewissern, ob es sich tatsächlich um eine Trading-Gruppe handelte oder ich beim Schach oder Poker gelandet war.Es handelte sich um ein "Spiel" eines Brokers, bei dem man in einem befristeten Zeitraum um die Wette Traden konnte. Ich fragte ihn, was er sich davon verspricht und was seine Intention sei, worauf hin sich folgender Dialog entwickelte:Er: "Na was wohl, zeigen wer der Bessere ist!!!"Ich: "Du hast meine Frage noch nicht beantwortet."Er: "Hä? Klar, steht doch da."Ich: "Nein, ich habe gefragt was du dir davon versprichst, um die Wette zu traden. Anders ausgedrückt: Was hast du davon?"Er: "Na den Kick man!"Ich: "Worum geht es denn beim Trading? Um den "Kick"? Oder darum, ein eigenes System zu entwickeln, um Duplizierbarkeit und Beständigkeit zu erlangen und somit nachhaltig erfolgreich zu sein?"Bis heute habe ich auf diese Frage keine Antwort erhalten, wen wundert es.Ebenso wie gegen das Duellieren zweier Trader habe ich eine absolute Abneigung gegen die klassischen Börsenspiele, die sowohl Wirtschaftsmagazine aber auch diverse Broker in regelmäßigen Abständen ins Leben rufen und an denen jeder kostenlos teilnehmen kann.Dort freut man sich dann als absoluter Neuling zunächst, wenn die gekaufte Aktie an einem Tag 3% zu legt, bis man dann feststellt, dass man in der Tabelle gerade einmal auf Platz 47822 von 90404 angekommen ist.Ein Blick auf die vordersten Plätze lässt einen dann schwindelig werden. Turobtrader2000 hat bereits nach 3 Tagen 433% Gewinn gemacht, unser armer Neuling aber gerade mal +5%.Wie ist das möglich? Ganz einfach. Indem man die langweilige Aktie gegen ein Knockout-Zertifikat mit Hebel 100 tauscht und pro Trade jeweils das gesamte Depot riskiert. Klasse Leistung, hat nur nichts mit Trading zu tuen.Denn wozu diese Zockerei führt und was letztendlich die 3 Gründe gegen eine Teilnahme an Börsenspielen sind, führe ich nun fort:

1. Die Gier wird immer gefährlicher

Wenn ich in wenigen Tagen mein Depot mehr als verdreifache, verliere ich jeden Bezug zur Realität. Ich habe keine Demut gegenüber dem Markt und möchte immer mehr. Mehr Rendite, mehr Depotzuwachs, mehr Erfolg! Jeder der nicht erst seit gestern dabei ist, weiß ganz genau, wozu diese Haltung in kürzester Zeit führen wird.Um in kurzer Zeit alle Marktteilnehmer zu schlagen und damit den Sportwagen zu gewinnen, muss pro Trade ein so dermaßen hohes Risiko eingegangen werden, dass "Money-Management und Risk-Management" keine Rolle spielen werden.

2. Veränderung des Risikoverhaltens

Sowohl die gigantischen Renditen, aber auch die Tatsache, dass es ein reines Demokonto ohne Echtgeldeinsatz ist, spiegelt in keiner Sekunde die Realtität des Tradings aus dem eigenen Depot heraus, wieder.Wenn ich weiß, dass ich keine persönlichen Konsequenzen aus einer möglichen Depotschrottung tragen muss, dann eröffne ich natürlich gigantische Positionen und gehe natürlich wesentlich unemotionaler an die Trades heran, als im gegensätzlichen Fall mit Echtgeld.Wenn man dann irgendwann einmal (außerhalb eines Börsenspiels) doch das eigene Geld einsetzt, schlägt die zuvor erfahrene Unemotionalität in das totale Gegenteil um. Der Herzschlag rast nun bei jedem Erreichen der Stop-Schwelle in die Höhe und die Verzweiflung und die Wut ob des großen Verlusts führen zu schlaflosen Nächten.Ein Börsenspiel ist für das Thema Emotionalität also alles andere als förderlich, da das Handeln mit Echtgeld die eigene Psyche eben ganz anders fordert.

3. Falsches Verständnis von Investment und Trading

Die genannten Punkte sorgen dafür, dass der Börsenneuling den Sinn des Tradings oder des Investments nicht versteht. Man kann in diesem Falle tatsächlich von Casino oder Zocken sprechen. Darüber hinaus kann man sagen, dass solche Spiele eine perfekt inszenierte Roadshow der Broker sind, die es immer wieder schaffen, neue Lemminge für das "Schnelle Geld" und ein Leben unter Palmen anzuwerben.Von einem Mitarbeiter eines Brokerhauses weiß ich, dass die Anzahl der Kontoeröffnungen während oder nach dem Börsenspiel die Stückzahlen eines normalen Monats (ohne Börsenspiele oder andere Promotionen) um das doppelte übersteigen.

Fazit:

Es gibt für mich keinen Grund, an einem Börsenspiel teilzunehmen. Es macht weder Sinn, sich mit anderen Tradern zu duellieren, noch sich selbst das Ziel zu setzen, in wenigen Wochen das Depot zu verfielfachen.Da solche Börsenspiele in der Regel ohne Echtgeld ablaufen, kann man auch die psychische Komponente nicht schulen - im Gegenteil, es ist sogar kontraproduktiv.Wer also das erste Mal Börsen - oder Tradingluft schnuppern will, der sucht sich ein Demokonto oder Realkonto mit kleinem Kapital bei einem bewährten Broker und testet dort zunächst verschiedene Setups unter realen Bedingungen. Auch erfahrene Trader können neue Strategien zunächst auf Demokonten testen.Dafür bieten sich zum Beispiel XTB oder GBE an.Gute ErkenntnisseTimP.S: Machst du aktuell mehr Verluste als Gewinne? Dann schau mal hier:[maxbutton id="4"]

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