Inverse Volatility ETF: Das ging schief
Von
Tim Grüger
Geschrieben auf
February 6, 2018
Dieser Chart zeigt den Supergau und eine große Investmentbank könnte es zu spüren bekommen. Der Inverse Volatility ETF verliert über 85% in wenigen Stunden.
Hinweis: Beitrag bezieht sich auf das Ereignis in 2018.Wer dachte, der DAX hätte einen schlechten Abend gehabt, sollte sich das hier mal anschauen.Der Inverse Volatility ETF bildet, wie der Name schon vermutet lässt, die inverse Volatilität ab und setzt damit auf eine fallende Volatilität. Einem Tweet eines CNBC Reporters nach, besitzt eine der größten Investmentbanken rund 1/3 dieses ETFs. Es handelt sich um die Credite Suisse. Sprecher der Bank sagten aber bereits, dass es keinen wirklichen Einfluss auf die Bank habe, da man das Risiko komplett gehedged habe.Naja, was soll man auch sagen, wenn man einen Bank Run vermeiden will. Es gibt erste Schätzungen auf einen 500 Millionen Dollar Verlust.Wetten auf eine weiter fallende Volatilität haben im letzten Jahr rasant zugenommen. Das die Vola dann in dieser Identität zurückkommt, hat wohl niemand für möglich gehalten.Es kann passieren, dass wir eine XIV Liquidation sehen, wenn die Vola weiter zunimmt. Das müsste laut Prospekt zu diesem Finanzinstrument passieren, wenn 80% Wertverlust intraday erreicht werden. Wer sich den Chart anschaut, darf sich die Frage stellen, ob dies nicht schon längst passiert ist…
Eine Anmerkung noch: ETF ist nicht gleich ETF. Hier handelt es sich in der Tat um einen ETN (Exchange Traded Notes). Das ist wichtig zu wissen, denn die Rechtslage ändert sich dadurch zwischen Emittent und Anleger.Während klassische ETFs als Sondervermögen deklariert sind und vor Insolvenz des Anbieters geschützt sind, handelt es sich bei ETNs um eine Art Gläubigerpapieren, die ein Emittentenrisiko beinhalten.Quelle: Forexlive