Newstrading für Anfänger: Was ist Newstrading? (1/3)
Von
Tim Grüger
Geschrieben auf
August 29, 2018
In diesem ersten Beitrag zu unserer Artikelserie "Newstrading für Anfänger" lernst du die Grundlagen zu dieser fundamentalen Tradingstrategie kennen.
Als Daytrader ist man von einer funktionierenden Trading Strategie abhängig.
Wer kein erprobtes Regelwerk hat, wird scheitern.
Wer hingegen ein funktionierendes Regelwerk hat, was immer nach den gleichen Parametern abgearbeitet wird, ist aber noch nicht zwangsläufig ein erfolgreicher Trader.
Hier kommt die zweite Komponente des Börsenhandels ins Spiel.
Die Psychologie und mentale Reife des Traders.
An beiden Faktoren muss ein Trader kontinuierlich arbeiten.
In diesem Beitrag beginnen wir mit der Strategieentwicklung.
Das Newstrading ist eine von wahrscheinlich 1000 möglichen Handelsstrategien.
Man kann nicht pauschal sagen, dass eine Strategie besser oder schlechter ist als eine andere, denn ausschlaggebend ist immer der Trader.
Dennoch bietet uns das Newstrading ein erprobtes Konzept, um in Summe mehr Gewinne als Verluste erzielen zu können.
Woraus besteht die Newstrading-Strategie?
Anhand des Namens kann man schon erahnen, dass „News“ eine Rolle spielen.
Nun weiß allerdings jeder von uns, dass es am Tag 1000e Nachrichten gibt, die unsortiert und über diverse Kanäle auf uns zustürmen.
Nur die wenigsten werden wirklich Einfluss auf die Kurse nehmen.
Als Newstrader ist es unsere erste Aufgabe, die marktrelevanten News herauszufiltern und in eine Trade Idee umzusetzen.
Daraus ergibt sich die Frage, wann ist eine Nachricht marktrelevant?
Pauschal kann man sagen, dass eine Nachricht für Trader interessant ist, wenn sie nach Veröffentlichung im Kurs des betreffenden Basiswerts für Bewegung sorgt.
Nachrichten bewegen den Forexmarkt, den Aktienmarkt, den Rohstoffmarkt, u.s.w.
Im FX Markt sind es oft Nachrichten zu Leitzinsen und Inflation, im Aktienmarkt Quartalsergebnisse, Gewinnwarnungen, etc.
Welche News das genau sind lernst du im nächsten Beitrag dieser Artikelserie kennen.
Wichtig ist für den Anfang, dass du den Einfluss der Nachrichten auf die Kurse verstehst.
Das Newstrading ist also in erster Linie ein fundamentaler Ansatz.
Die Idee für einen Trade entsteht immer aus der vorliegenden Nachricht heraus.
Spielt die Charttechnik eine Rolle?
Ja, denn mit der Charttechnik können wir den Trade Einstieg und Ausstieg verfeinern.
ABER: Ein Trade wird niemals nur auf Basis eines charttechnischen Indikators eingegangen!
Durch die Kombination von fundamentaler Analyse (News) und Chartanalyse bekommen wir in Summe ein besseres Chance-Risiko-Verhältnis und damit mehr Selbstvertrauen für unseren Trade.
Wer handelt die Newstrading Strategie?
Das Newstrading ist keine Erfindung von TradingFreaks.
Dieser Handelsansatz wird seit Jahrzehnten von diversen Investmentbanken und Hedgefonds gehandelt.
Machen wir uns klar, dass Investitionen der Big Boys aufgrund fundamentaler Ereignisse und nicht auf Basis von Chartindikatoren getätigt werden.
Das gilt besonders für den Forexhandel.
Der Unterschied zu vielen privaten Tradern ist die längere Perspektive der Big Boys für einen Trade.
Anbei mal ein Beispiel-Trade der Deutschen Bank:
Analysts at Deutsche Bank are recommending to go short on USD/SEK cross as their G10 Trade Idea of the week with the following parameters:
“Target 7.90, entry 8.2856, stop 8.60
SEK is trading at too large a discount to Riksbank pricing, in our view.
This discount is probably explained by market fears over a potential housing crash, which are harder to price in rates because of the Riksbank sounding quite sanguine about slowing house price growth.
We agree with the Riksbank that the housing market will only see a soft landing in the next weeks and expect the focus to return to the macro data, starting with Q3 GDP and the manufacturing PMI this week.
We see cleaner upside risks to market expectations again after a three-month decline in Swedish data surprises.
Entry levels are attractive again and our skew volume indicators suggest that positioning is much cleaner after weeks of net SEK selling in the options market.
We prefer to buy SEK against USD as EUR/USD may have further upside thanks to the Eurozone's strong macro pulse and an improving political outlook in Germany.
For the same reason we also roll our USD/CHF longs into a long EUR/CHF position.”
Quelle: FxStreet
Hier erkennt man einige fundamentale Argumente für den Trade, insbesondere den Bezug auf die Haltung der Riksbank (Schwedische Zentralbank).
Als private Trader können wir eine identische Argumentationskette für einen Trade aufbauen und dann mit unseren Mitteln umsetzen.
Wie genau das funktionieren kann, schildere ich dir in Kürze im zweiten Teil unserer Artikelserie zum Newstrading.
Bis dahin gute Trades!
Tim