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Was ist die Risikotoleranz eines Investors oder Traders?

Wer im Börsenhandel und speziell im Trading aktiv ist, muss mit Risiko sachlich umgehen können. Die Ermittlung deiner persönlichen Risikotoleranz hilft dir, saubere Trade-und Investmententscheidungen treffen zu können. Hier erfährst du, wie es geht.

Die Risikotoleranz ist der Grad der Volatilität, dem ein Anleger standhalten will.

Die Volatilität ist die Schwankungsbreite eines Assets, in das der Investor sein Kapital anlegt.

Risikotoleranz ist ein wichtiger Bestandteil der Investmententscheidung.

Investoren sollten ein realistisches Verständnis ihrer Fähigkeiten und ihrer Bereitschaft haben, (große) Schwankungen im Wert Ihrer Anlagen verkraften zu können.

Wenn ein Investor (aber auch ein Trader) zu viel Risiko eingeht, kann er emotional werden und im Extremfall in Panik geraten, was ihn zu falschen Entscheidungen im Hinblick auf seine Investments, verleitet.

Vor einer Geldanlage, einem Investment oder einem kurzweiligen Trade sollten Investoren ihre Risikotoleranz bewerten.

Zur Bewertung können einfache Modelle herangezogen werden, wie zum Beispiel die folgende Fragestellung:

Welche Schwankung willst und kannst du für deine Investition hinnehmen?

a) -1 bis +1%

b) -10 bis +10%

c) -20 bis +20%

d) …

Bereits vor einem Investment oder auch einem Trade sollten beide Seiten der Medaille beleuchtet werden.

Das heißt, man rechnet sich zuvor aus, welcher Verlust und welcher Gewinn entstehen wird.

Ist das Verhältnis und die Wahrscheinlichkeit auf einen Gewinn realistisch und eine Investition wert?

Weitere Faktoren, die die Risikotoleranz beeinflussen, sind der Zeithorizont, deine zukünftige Ertragskraft und das Vorhandensein anderer Vermögenswerte wie Immobilien oder andere Einkunftsarten.

Im Allgemeinen kannst du mit investierbaren Vermögenswerten ein größeres Risiko eingehen, wenn du über andere, stabilere Finanzierungsquellen verfügst.

Das ist besonders für Trading Anfänger wichtig, die Daytrading oder Swingtrading lernen wollen.

Auch hier muss man sich genau überlegen, wieviel Prozent des gesamten, liquiden Anlagevermögens ein Trader riskieren will, zumal Daytrading wohl die spekulativste Form der Investments darstellt und das Kapital sehr schnell weg sein kann.

Welche Risikotoleranzen gibt es?

Generell kann man zwischen drei Kategorien unterscheiden, die die persönliche Risikotoleranz kennzeichnen.

1) Konservative Risikotoleranz

2) Moderate Risikotoleranz

3) Aggressive Risikotoleranz

Konservative Risikotoleranz

Konservative Anleger sind bereit, wenig bis gar keine Volatilität in ihren Anlageportfolios zu akzeptieren.

Oftmals sind es klassische Sparer, die Jahrzehnte damit verbracht haben, einen Notgroschen aufzubauen.

Sie sind nicht bereit, irgendeine Art von Risiko zu investieren.

Aktien und Derivate, so wie wir sie fürs Trading einsetzen, kommen nicht in Frage.

Moderate Risikotoleranz

Moderate Anleger akzeptieren ein gewisses Kapitalrisiko, gehen aber einen ausgewogenen Ansatz mit mittelfristigen Zeithorizont von fünf bis zehn Jahren ein.

Viele Anleger dieses Risikotyps gehen mit einem Buy & Hold Ansatz in den Aktienmarkt, suchen unterbewertete Aktien á la Warren Buffet oder dividendenstarke Titel.

Zur Beimischung gibt es dann ab und zu noch Zertifikate oder Small Cap Aktien.

Aggressive Risikotoleranz

Dieser Risikotyp kann Schwankungen aushalten und weiß, dass man für eine hohe Rendite ein hohes Risiko eingehen muss.

Derivate wie CFDs, Knockouts, Optionsscheine werden aktiv genutzt.

WICHTIG: Auch wenn ein Trader sich anfangs in dieser Kategorie wiederfindet, heißt es nicht, dass man hohe Schwankungen im Tradingkonto oder Wertpapierdepot zu lassen sollte.

Es ist ein Irrglaube, dass Trader mit einem Buy&Hold Ansatz erfolgreich sind.

Durch den teils hohen Hebel und die Finanzierungskosten müssen Trader das Risiko so gering wie möglich halten und mit einem strikten Risikomanagement arbeiten.

Professionelle Trader werden VOR einem Trade immer prüfen, wie das Chance Risiko Verhältnis aussieht und ob es vielleicht einen besseren Zeitpunkt für den geplanten Trade gibt.

Das wichtigste ist immer der Schutz des Kontos, nicht die erzielbare Rendite.

Es ist auch möglich, dass ein Trader bei seinen spekulativen Trades eine sehr hohe Risikobereitschaft hat und deshalb nur einen Bruchteil seines Gesamtvermögens dafür einsetzt, bei allen anderen Investments aber sehr konservativ unterwegs ist.

Fazit:

Investoren und Trader müssen ihre persönliche Risikotoleranz kennen.

Hier geht es in erster Linie um einen Wohlfühlfaktor, aber auch um realistische Erwartungshaltungen, die die zeitliche Perspektive berücksichtigen müssen.

Nur wer das Risiko für Gewinn- und Verlustfall sauber kalkuliert, kann einen Trade oder ein Investment unemotional handeln.

Hierbei ist es ebenso möglich, dass ein Investor in den einzelnen Anlageklassen unterschiedliche Risikopräferenzen hat und mit einem Teil des Geldes sehr spekulativ anlegt, während der Großteil konservativ verwaltet wird.

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