Rückblick, Sentimenteinschätzung und Ausblick KW12
Von
Tim Grüger
Geschrieben auf
March 17, 2019
Wie jede Woche gibt es hier Rückblick, Sentimenteinschätzung und Ausblick für Newstrader in Bezug auf die kommende Handelswoche.
USD: Am Montag wurden die Einzelhandelsumsätze der USA, auf Monatsbasis veröffentlicht. Die bereinigte Steigerung (Core retail sales) war mit 0,9% deutlich besser als der erwartete Wert von 0,3%. Auch die normalen Einzelhandelsumsätze konnten mit +0,2% (erwartet wurde 0,0%) leicht positiv überraschen. Trotz der positiven Abweichung gab es kaum Bewegung am Markt. Am Dienstag folgten dann schon Inflationsdaten. Mit 0,2% auf Monatsbasis traf der Wert genau die Erwartungen, auf Jahresbasis war die Steigerung mit 1,5% jedoch leicht niedriger als die erwarteten 1,6%.
Aus politischer Sicht, gab es wieder Äußerungen zum Handelsabkommen mit China. Trump werde einem Deal mit China nur zustimmen, wenn die Inhalte einklagbar sind, bzw. überwacht werden können. Außerdem sagte er im Laufe der Woche dann noch, dass er es nicht eilig habe ein Handelsabkommen zu unterzeichnen, betonte aber auch, dass die Gespräche sehr gut laufen würden. Auch diese gemischten Aussagen konnten dem Markt keine klare Richtung vorgeben. Über die gesamte Woche gesehen, hat der USD jedoch einiges Abgeben müssen. – Unsere Einschätzung zum USD: neutral
EUR: Für den EUR gab es in dieser Woche keine Highlights. Es wurden lediglich schon bekannte Aussagen der EZB wiederholt. Dazu zählen z.B. die Ungewissheit durch die Konjunkturabschwächung und die Rezession in Italien. – Unsere Einschätzung zum EUR: neutral
GBP: Das Hauptthema der vergangenen Woche war der Brexit. Es gab zahlreiche positive und negative Kommentare, vier Abstimmungen und doch ist nichts geklärt. Die Unsicherheit sorgte dafür, dass die Veröffentlichung der Wirtschaftsdaten am Dienstag keinen großen Effekt hatte. Das BIP war mit 1,4% höher als die erwarteten 1,2% und die Produktion des verarbeitenden Gewerbes legte mit 0,8% deutlich stärker zu, als die erwarteten 0,2%. Zu den Abstimmungen:
1. Dienstag wurde über den von May ausgehandelten Deal abgestimmt. Dieser wurde mit 391 Stimmen zu 242 Stimmen abgelehnt.
2. Am Mittwoch wurde dann dafür gestimmt, dass es keinen No-Deal-Brexit geben soll.
3. Donnerstag gab es dann gleich zwei Abstimmungen. Zunächst wurde mit 334 Stimmen zu 85 Stimmen beschlossen, dass es kein zweites Referendum gibt. Daraufhin stimmten 412 Minister für und 202 gegen eine Verlängerung des Artikel 50. Die Verlängerung ist jetzt jedoch noch abhängig von der Zustimmung der EU.
Alles in allem hat sich die Stimmung jedoch etwas verbessert, da man die Wahrscheinlichkeit eines No-Deal-Brexit niedriger einschätzt als zuvor. – Unsere Einschätzung zum GBP: leicht bullisch
CAD: Der CAD konnte diese Woche vom steigenden Ölpreis profitieren. Dieser stieg unter anderem, weil Saudi-Arabien angekündigt hat, die Fördermenge bis April stärker als vereinbart zu senken. Da Kanada stark vom Ölexport abhängig ist, ist ein hoher Ölpreis für Kanada gut. Ansonsten gibt es nichts Neues. – Unsere Einschätzung zum CAD: leicht bullisch
JPY: Am Freitag fand der Zinsentscheid in Japan statt. Die japanische Zentralbank hat den Zins unverändert bei -0,1% belassen. Dies wurde auch im Vorfeld vermutet. Unter der Woche sagte ein Mitglied der japanischen Zentralbank, dass noch weitere Optionen zur Verfügung stehen, falls es notwendig sei die Politik weiter zu lockern. Hinzu kommt, dass die Woche von Risk-On Märkten geprägt war. Dies ist vor allem an den starken Aktienmärkten zu erkennen. Da der JPY in Krisenzeiten als sichere Hafen genutzt wird, leidet er unter solchen Risk-On Märkten. Über die Woche betrachtet ist der JPY die schwächste unter den G8 Währungen. – Unsere Einschätzung zum JPY: bärisch
AUD: Für den AUD lief die Woche gemischt. Positiv sind die Risk-On Märkte, anders als der JPY profitiert der AUD von diesen. Auch positiv war, dass die chinesische Volksbank angekündigt hat, die chinesische Wirtschaft weiter zu unterstützen. China ist der größte Abnehmer von australischen Exporten und somit extrem wichtig für Australien. Gerade aus diesem Grund stört den AUD die wiederaufkommende Unsicherheit bei den Handelsgesprächen zwischen China und den USA, wie Anfangs erwähnt. – Unsere Einschätzung zum AUD: neutral – leicht bullisch
NZD: Zum NZD gibt es nicht viel Neues. Ähnlich wie der AUD profitiert auch der NZD (in abgeschwächter Form) von Risk-On Märkten. – NZD: neutral – leicht bullisch
CHF: Zum CHF gibt es keinen neuen News. Auch der CHF leidet als Risk-Off Währung unter den starken Aktienmärkten. – CHF: leicht bärisch
Wichtigste Wirtschaftsdaten in der kommenden Woche:
AUD: Meeting Minutes Dienstag 1:30 Uhr
GBP: Einkommensindex Dienstag 10:30 Uhr
GBP: Inflationsdaten Mittwoch 10:30 Uhr
USD: Zinsentscheid + Statement + Pressekonferenz Mittwoch 19:00 / 19:30 Uhr
NZD: BIP Mittwoch 22:45 Uhr
AUD: Arbeitsmarktdaten Donnerstag 1:30 Uhr
CHF: Zinsentscheid + Pressekonferenz 9:30 / 10:00 Uhr
GBP: Einzelhandelsumsätze Donnerstag 10:30 Uhr
GBP: Zinsentscheid Donnerstag 13:00 Uhr
CAD: Einzelhandelsumsätze + Inflationsdaten Freitag 13:30 Uhr
Passt auf wegen der Zeitumstellung in den USA und Kanada. Die Veröffentlichungen sind nicht zu den gewohnten Zeiten.
Eine gute Handelswoche!
TF Research
P.S: Alle Sentimenteinschätzungen sind subjektive Meinungen und müssen nicht der zukünftigen Kursentwicklung entsprechen.
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