Wie fange ich mit dem Trading an?
Von
Tim Grüger
Geschrieben auf
November 10, 2021
In diesem Artikel erfährst du, wie du am besten mit dem Trading anfängst.
Das Thema Trading wird immer beliebter und erfreut sich großem Interesse.
Doch gerade Trading Anfänger fühlen sich bei der Menge an Informationen und Fachwissen oft erschlagen.
Aus diesem Grund zeige ich dir, wie du am besten vorgehst, wenn du mit dem Trading anfangen möchtest.
Was ist Trading überhaupt?
Bevor es konkret wird, sollten wir zunächst die Frage klären, was Trading überhaupt ist und wie es funktioniert.
Falls du schon Vorwissen hast, kannst du diesen Abschnitt auch gerne überspringen.
Trading, zu Deutsch: Handel, beschreibt den kurzfristigen Kauf und Verkauf von Finanzinstrumenten wie Aktien, Indizes, Währungen, Rohstoffe, Kryptos etc.
Trading bedeutet die Schwankungen der Finanzmärkte (Volatilität) für die eigenen Zwecke zu nutzen.
Beim Trading werden die Positionen meist nicht so lange gehalten wie beim klassischen Investieren.
Mit Hilfe von Derivaten wie beispielsweise CFDs besteht die Möglichkeit, sowohl von steigenden als auch von fallenden Kursen zu profitieren.
Eine weitere Besonderheit des Trading ist der Hebel.
Trader können mithilfe des Hebels, Kapital "borgen" um mit einer relativ kleinen Einlage ein größeres Volumen an einem bestimmten Markt zu handeln.
Es bietet somit die Möglichkeit, potenzielle Gewinne zu vervielfachen - allerdings ebenso die Verluste.
Wenn du also beispielsweise eine Aktie mit einem Hebel von 1:5 handelst, so könntest du mit einem Einsatz (Margin) von 1000€ das Handelsvolumen auf 5000€ erhöhen.
Bei einer Wertsteigerung der Aktie in Höhe von 1% würde der Gewinn 50€ betragen.
Falls die Aktie um 1% fallen würde, würde der Verlust dementsprechend auch 50€ betragen.
Kommen wir nun zu dem Strukturplan, wie du am besten mit dem Trading anfängst.
1. Fachwissen aneignen
Bevor du in die Praxis übergehst, solltest du zunächst so viel Fachwissen aneignen wie möglich.
Das können zum einen konkrete Inhalte zum Trading sein.
Zum anderen können dir auch allgemeine Informationen zur Börse und wirtschaftliche Themen beim Verständnis der Zusammenhänge helfen.
Außerdem empfiehlt es sich mit Basis-Wissen anzufangen, um dann Schritt für Schritt die komplexeren Themen anzugehen.
Glücklicherweise findest du über die klassische Google-Suche schone eine Vielzahl an kostenlosen Inhalten.
Zudem bieten natürlich auch Fachbücher eine tolle Möglichkeit zum Lernen.
2. Trading-Stil finden und Erfahrung sammeln
Als nächsten Schritt solltest du herausfinden, welcher Trading-Stil zu dir passt.
Prinzipiell unterscheidet man im Trading zwischen drei Trading-Stilen:
Scalping: Bei diesem Trading-Stil werden die Position innerhalb weniger Sekunden beziehungsweise Minuten eröffnet und wieder geschlossen.
Day-Trading: Hierbei handelt es sich um einen Trading-Stil, bei dem die Positionen innerhalb eines Tages eröffnet und wieder geschlossen werden.
Swing-Trading: Als Swing-Trading wird ein Handelsstil bezeichnet, bei dem Positionen über einen Zeitraum von Tagen bzw. Wochen eröffnet und geschlossen werden.
So viel soll dir von vorneherein schon gesagt sein: Es gibt kein richtig oder falsch und auch kein besser oder schlechter.
Den Trading-Stil solltest du am besten auf Basis deiner Charaktereigenschaften und deiner zeitlichen Verfügbarkeit wählen.
Du solltest zunächst erstmal eine gewisse Zeit aufbringen, um verschiedene Stile auszuprobieren.
Wichtig ist auch, dass du Erfahrung in den unterschiedlichsten Märkten sammelst.
Die Märkte können verschiedene Eigenschaften haben und werden teilweise auch von unterschiedlichen Treibern beeinflusst.
Der Kryptomarkt beispielsweise, ist in der Regel deutlicher volatiler als der Forexmarkt.
Des Weiteren solltest du herausfinden, welche technischen Indikatoren und Tools dir am ehesten liegen.
Als Trading-Anfänger wirst du Fehler machen.
Und das ist auch völlig normal beziehungsweise sogar wichtig für den Lernprozess.
Du solltest nur darauf achten, dass du deine ersten Versuche mit kleinen Positionsgrößen angehst und dich nicht überhebelst.
Glücklicherweise bieten viele Broker ein kostenloses Demo-Konto an.
Damit kannst du erste Trades eingehen und Erfahrung sammeln, ohne dass du "echtes" Geld riskieren musst.
3. Trading-Setup erstellen
Zunächst einmal klären wir die Frage, was genau ein Trading-Setup ist.
Ein Trading-Setup ist ein Regelwerk oder auch ein Kriterienkatalog.
Es enthält unterschiedliche Parameter, die mir sagen, wann ich einen Trade eingehen darf und wann nicht.
Ein gutes Trading-Setup kann dich davor bewahren, Entscheidungen zu übereilen.
Darüber Hinaus soll es verhindern, dass deine Entscheidungsfindung impulsiv und emotionsgesteuert ist.
Diese Parameter könnten beispielsweise aus folgenden Gegebenheiten erstellt werden:
- News
- Risiko-Events (Zinsentscheide, Wahlen)
- Analysen
- Charttechnik (Formationen, Widerstand/Unterstützung, Moving Average, Fibonacci-Retracement...)
- Trends, Korrektur, Bewegungen
Hierbei handelt es sich in erster Linie um Signale, die dir eine Trade-Idee vermitteln.
Nachdem du dich ein wenig ausprobiert hast, solltest du dich fortan auf den oder die Märkte konzentrieren die dir liegen.
Darüber hinaus, solltest du entscheiden, in welcher Zeiteinheit du diesen Markt handeln willst. Damit ist gemeint, ob du aus dem 1-Min, 5-Min, ... 4h-Chart heraus handeln möchtest.
Die Zeiteinheit leitest du am besten von deinem Trading-Stil ab.
Zudem muss dir klar sein, welche Indikatoren und Hilfsmittel dazu passen.
Des Weiteren brauchst du Signale, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen, einen Gewinntrade zu erzielen.
Nehmen wir nun einfach mal an, dass du einen charttechnischen Ansatz verfolgst und im Aktienmarkt unterwegs bist.
Außerdem hast du bereits Erfahrung mit Unterstützungs- und Widerstandszonen und dem Fibonacci-Retracement gemacht.
Du bedienst dich also fortan diesen charttechnischen Indikatoren, um einen Einstieg zu finden.
Angenommen du analysierst eine Aktie und erkennst, dass der Kurs nach einer starken Aufwärtsbewegung in eine Korrekturphase übergeht.
Nun möchtest du mit der Kombination aus dem 38,2er Fibonacci-Retracement und einer markanten Unterstützungszone einen Einstieg finden und setzt auf einen Wiederaufnahme des übergeordneten Trend.
Die Kombination der beiden Indikatoren sorgt für eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass der Kurs an diesen Leveln nach oben dreht, als wenn man sich nur auf einen Indikator konzentriert.
4. Risiko- und Moneymanagement
Das Risiko- und Moneymanagement ist unglaublich wichtig für den langfristigen Erfolg im Trading.
Hierbei solltest du bestimmen, mit welcher Positionsgröße du in den Markt gehst und wo Stop-Loss beziehungsweise Take-Profit platziert wird.
Das Risikomanagement sollte ebenfalls im Einklang mit dem Trading-Stil beschlossen werden.
Im Trading gibt es die sogenannte 1% Regel. Diese besagt, dass man für jeden Trade nur maximal 1% seines Kontokapitals riskieren sollte.
Wenn du dies berücksichtigen würdest, so könntest du dir theoretisch 100 Fehltrades am Stück leisten, bis das Konto "leer" wäre.
Zur Bestimmung der Positionsgröße können dir kostenlose Positionsgrößenrechner helfen.
Zudem gibt es Indikatoren, die bei der Optimierung von Ein- und Ausstieg helfen können.
Der ATR-Indikator kann beispielsweise zur Hilfe genommen werden. Auch lokale Hoch- und Tiefpunkte können zur Orientierung für Ein- und Ausstieg genutzt werden.
Des Weiteren stellt auch der Trader als Person ein Risiko für sein Konto dar. Mangelnde Disziplin und Emotionen wie Gier und Angst können sich negativ auf die Performance auswirken.
Die Entwicklungsphasen in Bezug auf die Trading-Psychologie dauern in der Regel auch länger an und man sollte hier nicht zu ungeduldig mit sich selber sein.
Wichtig ist das man das Risikomanagement vernünftig auswertet und seine Trades entsprechend analysiert.