Ziele im Trading: Von gefährlich bis sicher [+ Beispiele]

In diesem Artikel werde ich das Thema „Ziele im Trading“ und die teilweise fatalen Auswirkungen für Trader aufzeigen.

Wer sich mit dem Thema Trading auseinandersetzt hat definitiv ein Ziel. Vielleicht auch mehrere. Die Motivation und die zeitliche Perspektive kann von Trader zu Trader grundverschieden sein.

Was mir in den letzten Jahren immer wieder aufgefallen ist, sind völlig überzogene Zielvorstellungen, die Anfängern und Fortgeschrittenen vermittelt werden.

Wer sich einem fehlerhaften Zielbild aussetzt, wird sehr schnell in eine monetäre Abwärtsspirale gleiten.

Warum das so ist und welche Ziele im kurzfristigen Börsenhandel überhaupt sinnvoll sein können, zeige ich dir im weiteren Verlauf des Artikels.

Was sind Ziele?

Bevor wir uns um Ziele im Trading kümmern, möchte ich eine kurze Definition zu Zielen einfügen.

Laut Gabler Wirtschaftslexikon ist ein Ziel eine…

„Sollgröße, mit der ein Istzustand verglichen wird, der so lange zu bearbeiten ist, bis er dem Sollzustand entspricht.“

Dieser Sollzustand kann verschiedene, zeitliche Perspektiven einnehmen. So gibt es kurzfristige Ziele und langfristige Ziele. Ebenso können zeitnahe Ziele Meilensteine sein, die erfüllt werden müssen, um das übergeordnete Ziel zu erreichen.

Aus der Berufswelt sind uns diese (Teil-)Ziele geläufig. Egal ob Vertriebler, Projektmanager oder CEO, Erfolg wird an Zielen gemessen.

Dabei taucht immer wieder die SMART Formel auf. Was sich dahinter verbirgt und wie sinnvoll sie für Trader ist, erfährst du im nächsten Abschnitt.

SMART Ziele im Trading? Vorsicht!

Die SMART Formel ist eine gerne genutzte Orientierung im Berufsalltag. Sie legt fest, wie Ziele definiert werden müssen, um effizient erreicht werden zu können.

SMART ist dabei eine Abkürzung für:

Spezifisch
Messbar
Attraktiv
Realistisch
Terminiert

Es macht durchaus Sinn, Ziele im klassischen Berufsalltag an dieser Formel auszurichten.

Doch wie sieht es im Trading aus?

Viele Trader starten (hoffentlich) nebenberuflich in den Börsenhandel und probieren sich an verschiedenen Tradingstilen aus. Gerade zu Beginn ist das Thema Trading noch sehr emotional geprägt und lässt den zukünftigen Börsenhändler träumen.

Ein in 2 Jahren abbezahlter Kredit, ein Ferienhaus auf Mallorca, ein Porsche 911, … und nie wieder dem verhassten 9-to-5 Job nachgehen müssen.

All das sind Träume, die für viele Einsteiger scheinbar sehr schnell zu realisieren sind. Also setzen sie sich im nächsten Schritt Ziele. Sofern diese an der SMART Formel ausgerichtet werden, wird es gefährlich.

Ein Beispiel:

Spezifisch – Der Trader möchte erfolgreich traden, um eine Finca auf den Balearen zu erwerben.
Messbar – Der Trader will in 1 Jahr den Kaufvertrag unterschreiben.
Attraktiv – Der Trader muss Gewinne von umgerechnet 50 Punkte/Pips pro Tag erreichen.
Realistisch – siehe oben
Terminiert – siehe oben

Wer seine Tradingziele nach dieser Vorgehensweise ausrichtet, wird scheitern.

Wir erinnern uns daran, dass ein Trader für erfolgreiches Trading eine Strategie finden und entwickeln muss, die ihm konstante Profite im Trading ermöglicht.

Konstant heißt nicht, dass jeder Trade im Gewinn landet (das wird nicht funktionieren), sondern dass nach einem festgelegten Regelwerk, über einen relevanten Zeitraum und signifikanter Anzahl an Trades, ein Kontoplus zu verzeichnen ist.

Es ist wichtig zu wissen, dass eine Strategie in den unterschiedlichsten Marktphasen mal mehr und mal weniger gute Ergebnisse erzielt. Es gibt Tage und Wochen, da läuft alles nach Plan. Ebenso gibt es Perioden, da landen die eigentlich guten Setups immer wieder im Stop Loss.

Zwischenfazit:

Der Trader ist immer von der Laune des Marktes abhängig. Anders als im klassischen Berufsleben kann ein Ergebnis nur sehr gering beeinflusst werden.

Und nun frage ich dich:

Wenn der Markt über Sieg oder Niederlage entscheidet, es dabei auch noch unterschiedliche Marktphasen gibt und niemand weiß, wann sie auftauchen und wie lange sie dauern, wie sinnvoll ist es dann, sich Ziele nach der SMART-Formel zu erstellen?

Wir werden das Thema im nächsten Abschnitt von einer anderen Seite beleuchten, dann wird es klarer.

 

Wie sinnvoll sind Tagesziele im Trading?

In der SMART-Formel haben wir sie formuliert, aber auch unabhängig davon erlebe ich es immer wieder, dass Trader sich Tagesziele setzen.

Auf dem Papier sieht das natürlich schick und auch realistisch aus, in der Praxis ist es das aber nicht. Es ist sogar sehr gefährlich für die Psyche des Traders.

Ein Beispiel:

Ein Trader setzt sich ein tägliches Ziel von 50 Pips im Forextrading oder 50 Punkten im DAX Trading.

Er beginnt seinen Handelstag mit einem guten Trade und verbucht einen Gewinntrade mit 42 Pips.

Gegen Handelsende gab es kein gutes Setup mehr und er wird unruhig. Sein Ziel liegt bei 50 Pips, damit er in 321 Tagen sein übergeordnetes, festgelegtes (smartes) Ziel erfüllt bekommt.

Was macht der Trader nun?

Er sucht verzweifelt nach einem potenziellen Setup im Markt, um noch schnell 8 Pips mitnehmen zu können. Die Zeit wird knapp. Er entdeckt zwar kein Setup mehr, was seinem Regelwerk entsprechen würde, sieht aber einen möglichen Rebound im EURUSD 5 Min Chart. Also macht er einen Trade. Er will ja nur schnelle 8 Pips..

Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird er nach diesem Muster zum Handelsende sein Tagesergebnis auf <20 Pips reduziert haben, oder schlimmer.

Schlimmer bedeutet, dass er, sobald er merkt, dass die 8 Pips sich leider nicht so schnell realisieren lassen, einen dritten Trade nach ähnlich sinnlosem Muster und mit doppelter Positionsgröße eingeht. Willkommen in der Abwärtsspirale…

 

Zwischenfazit:

Wer sich ein in Pips oder Punkten ausgerichtetes Tagesziel setzt, begibt sich schnell in Gefahr.

Wenn ein Handelstag nicht die 5-Sterne-Setups präsentiert, die wir Trader für diszipliniertes Trading und konstante Profite benötigen, wird es schwierig. Schnell lässt man sich zu sinnlosen und halbherzigen Trades mit negativem CRV hinreißen.

Das kann dazu führen, dass Trader sich aufgrund der Versteifung auf das Tagesziel, sehr schnell von ihrem Tradingplan abbringen lassen und die Sache wird unschön.

Welche Trading Ziele sind sinnvoll?

Nun, wo wir wissen, dass zu kurzfristige Ziele gefährlich für die Psyche und damit die Performance des Traders werden können, wollen wir uns den realistischen Zielen im Trading widmen.

Wer sich Ziele setzen möchte, sollte ein monatliches Ziel (oder höher) festlegen. Damit nimmt man sich selbst den Druck, jeden Tag im Gewinn schließen zu müssen und wird somit weniger fahrlässig, was das Einhalten des eigenen Regelwerks angeht.

Innerhalb eines Monats können sowohl verschiedene Marktphasen auftauchen, als auch eine relevante Anzahl an 5-Sterne-Setups, auf die der Trader geduldig warten sollte, bis er auf den Kaufen- bzw. Verkaufen-Button drückt.

Das Monatsziel darf dann ruhig in % oder Punkten ausgedrückt werden, doch man sollte es mit einer professionellen Distanz betrachten. Jeder Monat im Gewinn ist eine beachtliche Leistung!

Auch gibt es Trader, die sich Bilder von ihrem Traumauto oder der Traumvilla an den Bildschirm hängen. Hier ist ebenfalls Vorsicht geboten. Wer aufgrund dieser Motivation dazu neigt, von seinem Setup abzuweichen oder die Positionsgröße sinnlos zu erhöhen, sollte es wieder in die Schublade legen. Wem das Bild dabei hilft, sich an die notwendigen Tugenden wie Disziplin und Geduld im Trading zu erinnern, darf es gerne hängen lassen.

Letztendlich hilft es ungemein, mit der nötigen Gelassenheit an die Sache heran zu gehen.

Denke immer daran:

Erfolgreiches Trading ist ein Marathon, kein Sprint.

Viel Erfolg dabei!

Tim

P:S: Unsere Trading Tipps gibt es auch im Daytrading Podcast und in unseren Youtube Videos.

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Tim Grueger

Tim Grueger

Tim ist CEO & Trader bei tradingfreaks.com. Er ist Bachelor of Science (Finance) und hat für zwei große Banken gearbeitet. Tim handelt hauptsächlich das Forex und Aktien Newstrading, so wie diverse Hedgefunds und Propfirmen. Du kannst seine Strategie im kostenlosen Webinar sowie im Top Trader Programm einsehen und erlernen.
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