Trading PC: Einfaches Komplettsystem mit 3 Monitoren
Von
Tim Grüger
Geschrieben auf
May 15, 2018
In diesem Beitrag stelle ich dir die Möglichkeiten eines Trading PC Komplettsystems mit 3 Monitoren vor und worauf du achten musst, wenn du dir ein Trading Desk aufbaust.
Ich werde öfters mal angeschrieben und gefragt, ob man für das Trading einen speziellen PC benötigt.
Natürlich könnte ich einfach auf Seiten wie https://www.trading-pc.de/tpc/ verweisen.
Dort gibt es professionelle Komplett-Systeme, x-fache Halterungen für Monitore, Händlertastaturen etc.
Das alles hat aber auch seinen Preis.
Diesen wollen, verständlicherweise, nicht alle zu Beginn ihrer Trader-Karriere zahlen.
Die meisten möchten zunächst mit einem einfachen System arbeiten, trotzdem keine, wenn überhaupt, allzu großen Nachteile dadurch haben.
Das Hauptaugenmerk soll in diesem Artikel auf den Monitoren und deren Verteilung, Befestigung und Einstellung liegen.
Ich persönlich nutze „drei“ Monitore.
Zwei sind an meinen Desktop Rechner angeschlossen und der dritte ist der von meinem Laptop (selten auch ein iPad).
Zeitweise hatte ich einen dritten Monitor an meinem Rechner angeschlossen.
Habe dann jedoch festgestellt, dass ich diesen nicht täglich brauche und habe ihn aus Platzgründen wieder abgebaut.
Nun hole ich mir bei Bedarf meinen Laptop oder ein iPad an den Rechner.
Da ich aber am häufigsten nach Lösungen für drei feste Monitore gefragt werde, soll sich nun auch der Artikel darum drehen.
Trading PC: Monitorgröße und Hersteller
Sobald man einen Elektromarkt betritt strahlen sie einen von überall an.
Prominent platziert hängen überall Fernseher und PC Monitore.
Größen und Hersteller gibt es wie Sand am Meer.
Aber gibt es auch einen perfekten Monitor für das private Trading?
Die kurze und knappe Antwort ist: Nein.
Primär bei der Größe kommt es auf die persönlichen Vorlieben an.
Dem einen reichen 20 Zoll für den optimalen Überblick, andere brauchen mindestens 28 Zoll damit sie alles im Auge behalten können.
Privat bin ich nach langem ausprobieren vor zwei, drei Jahren von 19 Zoll auf 24 Zoll umgestiegen.
Diese Größe hat sich für mich als optimal herausgestellt.
Alles ist groß genug um es sofort, auch mit ein wenig Abstand vom Monitor, beim ersten Blick lesen zu können.
Die Monitore sind aber auch nicht so groß, dass wenn ich davor sitze, groß den Kopf bewegen müsste um von oben links nach unten rechts zu springen.
Bei der Firma macht man mit alten bekannten wie LG, BenQ, Sony, Samsung, Acer etc. in der Regel nichts falsch.
Mir war bei meinen Monitoren eine Auflösung von 1920*1080 (Full HD), eine hohe Bildwiederholungsrate (angegeben in Hertz (Hz)), eine niedrige Reaktionszeit (angegeben in Millisekunden) und auf Grund der langen Nutzungsdauer ein geringer Stromverbrauch wichtig.
Die Bildwiederholungsrate gibt an, wie viele Bilder pro Sekunde auf dem Monitor angezeigt werden.
Die meisten LCD Monitore laufen standardmäßig mit 60 Hertz.
Diese Anzahl an Bildern pro Sekunde ist auch für das Trading absolut ausreichend.
Die Reaktionszeit gibt vereinfacht an, wie schnell ein einzelner Pixel seine Farbe ändern kann.
Bei einer zu geringen Reaktionszeit, kann es passieren das es bei schnellen Bewegungen, Abläufen oder Fließtexten zu schlieren kommt und diese leicht verschwommen angezeigt werden.
Die maximale Zeit sollten hier 10 Millisekunden sein.
Möchte man über den Monitor noch beispielweise Filme anschauen oder mal ein Spiel spielen, würde ich auf Grund der Schlieren darauf achten, dass die Zeit maximal 5 Millisekunden beträgt.
Privat nutze ich seit mehreren Jahren zwei von diesen Monitoren:
https://www.notebooksbilliger.de/benq+gl2460+112592
Hier haben wir 24 Zoll Bildschirmdiagonale, 60 Hertz und 2ms Reaktionszeit.
Bis jetzt habe ich noch nichts zu beanstanden.
Möglichkeiten zur Monitor-Aufstellung
Bei der Befestigung und Aufstellung von Monitoren ist es häufig sehr subjektiv.
Manchen reicht hierfür ein Schreibtisch, welcher eine genügend große Schreibfläche besitzt auf der die Monitore verteilt werden können.
Für diese Lösung habe ich mich auch selbst entschieden, da ich so die Standorte und Winkel zueinander schneller und einfacher verändern kann.
Es gibt aber auch Möglichkeiten die Monitore an einer speziellen Monitorhalterung zu befestigen.
Dies hat den Vorteil, dass durch die einzelnen Monitorstandfüße nicht so viel Schreibfläche vom Schreibtisch weggenommen wird.
Bei den Monitorhalterungen sollte man beim Kauf darauf achten, dass die Zollgröße der eigenen Monitore unterstützt wird.
Meistens unterstützen die Halterungen nicht nur eine einzelne Größe, sondern sind für verschiedene Größenabschnitte gedacht.
Beispielweise unterstützt die unten abgebildete Halterung Größen zwischen 13 und 24 Zoll.
Der Standfuß muss jedoch auf dem Schreibtisch platziert werden und würde dort ein wenig Platz wegnehmen.
Preislich kann man hier auch in verschiedenen Klassen mitspielen.
Angefangen bei Halterungen für 30-40€, kann es dabei auch gerne einmal bis in den hohen dreistelligen, wenn nicht sogar vierstelligen Bereich gehen.
Die untere Halterung für beispielsweise 624,90€ muss nicht extra auf den Schreibtisch platziert werden, sondern wird per Tisch-Klemmbefestigung an der Schreibtischplatte montiert.
Weitere Vorteile wären die Möglichkeit der stufenlosen Einstellung der Neigung und Winkel, die Möglichkeit das System mit weiteren Monitoren zu erweitern und man hat im Vergleich zum preiswerteren Modell die Möglichkeit schwerere Monitore bis zu 15 Kg zu befestigen.
Da diese Halterung jedoch in etwa so viel kostet wie ein vernünftiger Privatrechner, würde ich mich stets für die erste und preiswertere Variante entscheiden.
Die Funktionen sollten jedem zu Hause genügen und belastet bei weitem nicht so sehr das eigene Budget.
Der Vollständigkeit halber wollte ich aber trotz allem mal eine professionellere Halterung vorstellen.
http://www.monitorhalterung.de/monlines-monitor-tischhalterung-para-system-3-fach-tk-ws-schwarz.html
Trading PC: Anschlüsse
Man sollte vor dem Kauf der Monitore darauf achten, dass der eigene Rechner, genauer die dort verbaute Grafikkarte, über genügend Anschlüsse verfügt.
Die neueren Monitore haben heutzutage meist einen HDMI Anschluss und möglicherweise noch zusätzlich einen für DVI oder VGA Kabel.
Mein Monitor oben vorgestellter Monitor verfügt über alle drei Anschlüsse.
Auf Grund der Bildqualität ist dieser natürlich über das HDMI Kabel angeschlossen.
Die Anzahl und der Typ von Anschluss am Monitor sollte dann jeweils an der Grafikkarte auf der Rückseite des Rechners zu finden sein.
Einstellen der Monitore
Sobald die Monitore dann erfolgreich angeschlossen wurden und du den Rechner hochgefahren hast, wird vermutlich trotzdem nur der ursprüngliche „Standard-Monitor“ laufen.
Die anderen müssen zunächst noch manuell aktiviert werden.
Hierzu muss nur auf der Tastatur die Windows+P Taste gleichzeitig gedrückt werden.
Schon öffnet sich wie im Screenshot unten zu sehen, ein kleines Menü auf der rechten Seite.
Dort kann ich dann einfach auswählen, welcher Monitor laufen soll, ob das Bild des ersten Monitors gespiegelt (dupliziert) werden soll, oder ob ich den zweiten Monitor frei und unabhängig vom ersten Bildschirm nutzen möchte.
Einstellung „Duplizieren“:Ich muss gestehen, dass ich für die „Duplizieren“ Funktion noch keinen wirklichen Grund und Nutzen gefunden habe.
Sehr viel hilfreicher und unterstützender ist die Einstellung „Erweitern“:
Ich vermute diese Funktion wird, unabhängig von mir, am häufigsten genutzt.
Auf meinem ersten Monitor habe ich mein Handelskonto geöffnet.
Der zweite Monitor zeigt bei mir häufig einen Newsfeed an.
Durch diesen werden Ideen und Setups generiert die auf dem ersten Monitor anschließend umgesetzt werden.
Bei Interviews oder Pressekonferenzen einzelner Notenbanker (beispielsweise die Pressekonferenz um 14:45 Uhr mit Christine Lagarde nach einem EZB Zinsentscheid), lasse ich dies im Hintergrund über den zweiten Monitor oder mein Laptop laufen, da ich primär nur zuhören aber nichts davon sehen muss.
Alternative
Als alternative Möglichkeit, könnte man auch die relativ neuen „Curved-Monitore“ nutzen.
Diese sind meist etwas größer und in der Bauform nach innen gewölbt.
Dadurch wird der Abstand der Augen zum Bildrand verringert.
Dies hat zum Ziel, dass das Blickfeld erweitert wird und ein räumlicher Eindruck entsteht.
Das arbeiten soll dadurch angenehmer für die Augen werden.
Bei diesen Curved-Monitoren kann ich die Bildfläche dann einteilen und mehrere Seiten über den Bildschirm nebeneinander verteilen.
Ich habe selber einmal einen solchen Monitor ausprobiert.
Ein Effekt ist wahrzunehmen.
Mir jedoch noch zu gering um meine zwei gut funktionierenden und bewährten Monitore in den Keller zu stellen.
Werden aber sowieso neue Monitore benötigt, lohnt sich ein Blick auf die Curved Bauweise.
Ein Nachteil für mich persönlich wäre noch, dass der eine Monitor dann die ganze Zeit durchläuft.
Wenn ich meinen zweiten und den Laptop nicht brauche kann ich diese sofort ausschalten und meinen Verbrauch reduzieren.
Dies ist bei einem großen Monitor natürlich so nicht möglich.
Quelle: lg.com
Orientierungshilfe
Zum Abschluss stelle ich noch kurz zur Orientierung die Daten von meinem System vor (Preise von 2016).
Der Rechner arbeitet sehr leise, was auf Dauer nach langen Tagen von Vorteil ist und sollte auch noch zukünftig mit allen Anwendungen (abgesehen von den neuesten Spielen in bester Qualität) alles ohne Probleme darstellen können.
Dazu muss gesagt werden, dass ich damals noch öfter einmal mit Freunden eine runde Sportspiele auf dem Rechner gespielt habe.
Speziell die Grafikkarte ist für einen reinen Trading-/Office-Rechner nicht nötig, wodurch noch ein paar Euro eingespart werden könnten.
Auch sind 16GB Arbeitsspeicher (noch) nicht unbedingt nötig.
Hier sollten auch erst einmal 8GB reichen.
Bei den meisten Rechnern ist es, je nach Mainboard, möglich diesen später auch noch zu erweitern.
Quelle: https://www.mindfactory.de/
Ich hoffe, damit konnte ich die ersten und häufigsten Fragen bei der Einrichtung von Monitoren klären.
Wenn du Fragen zu spezieller Hardware hast, nutze einfach die Kommentarfunktion unter dem Beitrag.
Grüße und eine erfolgreiche Handelswoche!
Andreas
P.S: Ein professionelles Trading PC-System nutzt dir nichts, wenn du keine erprobte Trading Strategie hast und kein ausreichendes Fachwissen.
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