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Expert Advisor im Daytrading einsetzen oder selbst handeln?

Automatisiertes Trading mit DAX- oder Forex Expert Advisor (EA) wird unter privaten Tradern immer beliebter.

Was steckt dahinter, wie sicher sind diese Trading Roboter und wer handelt erfolgreicher?

Algotrader oder diskretionärer Trader?

Viele Trading Einsteiger und auch leicht Fortgeschrittene, die noch nicht profitabel sind, suchen nach einer Lösung im Börsenhandel, die mit minimalem Aufwand maximalen Ertrag bringt.

Viele wissen bereits, dass die Börse ein komplexes System ist, wo jede Sekunde tausende Parameter Einfluss auf das Kursgeschehen nehmen.

Wie soll man da als Berufstätiger, der einfach nur „nebenbei“ Geld verdienen will, klarkommen?

Da kommt eine Werbeanzeige eines Anbieters von Expert Advisors sehr recht.

Denn hier wirbt man offensiv mit hohen Renditen im Schlaf, für alle die mitmachen wollen.

Bevor wir die Angebote auseinandernehmen, machen wir aber zunächst einen kurzen Exkurs und widmen uns der Frage, was überhaupt ein Expert Advisor (EA) ist.

Was sind Expert Advisor?

Ein Expert Advisor ist eine Art Trading Roboter, der Trades teil- oder vollautomatisiert für den Trader ausführt.

Dafür wird vom Programmierer ein Code bestehend aus Algorithmen entworfen, der genau vorgibt, wann ein Trade gemacht wird und wann er wieder beendet wird.

Viele Expert Advisor werden in der Programmiersprache MQL5 entwickelt und dann mit einem Metatrader-Tradingkonto verbunden.

Dieser Handelsroboter führt nach den vom Trader vorgegebenen Kriterien dann rigoros alle Trades aus, die dem gewünschten Muster entsprechen.

Was ist der Unterschied zwischen EA und diskretionärem Trading?

Ein Expert Advisor ist eine Handelssoftware, die Trades automatisiert ausführt, wenn gewisse Parameter im Markt auftauchen.

Der Computer bzw. die Software kann bekanntlich keine „vielleicht“ Entscheidung treffen.

Alle Trades werden entsprechend den Parametern ausgeführt.

Der Trader ist also nicht in den Entscheidungsprozess integriert, mit Ausnahme der Abschaltung des Expert Advisors.

Beim diskretionären Trading ist der Trader selbst tätig.

Er muss seine Trade Ideen selbst bilden und permanent Entscheidungen treffen, ob er einen Trade platziert oder nicht und wann bzw. wie er den Trade beendet.

Zur Info:

Wir bei TradingFreaks sind klassische, diskretionäre Trader und handeln das Newstrading.

Beispiel für eine Handelsstrategie eines Expert Advisors:

Ein Expert Advisor kann sehr differenziert programmiert werden.

So kann er mit nur wenigen, sehr simplen Parametern befüllt werden, oder eben mit komplexen Kriterien.

Wir widmen uns hier beispielhaft einem sehr einfachen Modell, um die Funktionsweise besser erläutern zu können.

Nehmen wir an, der Trader möchte im Forexmarkt tätig sein und sein Handelssystem besteht aus den folgenden Parametern:

- Handel von Haupt-Forexpaaren (EURUSD, GBPUSD, USDJPY)

- Genutzte Indikatoren: SMA100 im 15-Minutenchart

- Rebound-Trade Long platzieren, wenn der Kurs den SMA von oben kommend berührt

- Rebound Trade Short platzieren, wenn der Kurs den SMA von unten kommend berührt.

- SL 10 Pips, TP 10 Pips

- Trade nur platzieren, wenn der SMA für mehr als 12h nicht angelaufen wurde

Diese Parameter werden dann vom Programmierer in den EA integriert und der Roboter startet, sobald der Trader den „An“-Knopf drückt.

Hinweis:

Hierbei handelt es sich nicht um ein erprobtes Handelssystem.

Die Parameter wurden nur zu Anschauungszwecken genutzt.

Dennoch können wir aus diesem Konstrukt bereits die Vorteile eines Expert Advisor erkennen.

Was sind Vorteile und Nachteile eines Expert Advisor?

Wir beschäftigen uns zunächst mit den Vorteilen:

Wenn ich jemanden habe, der für mich Trades ausführt, ohne dass ich dabei sein muss, dann habe ich in erster Linie einen zeitsparenden Effekt.

Besonders im Forex Trading, wo 24h von Montag bis Freitag durchgehandelt wird, kann ich alle Chancen wahrnehmen, die mir das System offenbart.

Selbst nachts um drei Uhr, wenn ich schlafe, können Trades automatisiert eröffnet und beendet werden.

Es gibt aber noch einen weiteren positiven Effekt:

Emotionsloses Handeln.

Dieses Thema darf nicht unterschätzt werden.

Viele Trader scheitern im Daytrading an ihren Emotionen. Gier und Angst sind zwei ausgeprägte Emotionen, denen Trading Einsteiger laufend begegnen und die dafür sorgen, dass viel Geld verbrannt wird.

Ein Expert Advisor ist hingegen emotionslos, denn er folgt grob gesagt dem Befehl, „wenn…dann“.So ist es dem EA egal, ob der Stop Loss um 1 Pip abgeholt wurde, oder sich das Trading Konto gerade in heftiger Schieflage befindet.

Es ist und bleibt eine Maschine, die Befehlen folgt.

Doch wo Licht ist, ist auch Schatten und demnach schauen wir uns jetzt die Nachteile des Algo Tradings an:

Als erster Punkt auf der Schattenseite ist wieder das Thema „emotionaler Handel“.

Auch wenn wir soeben festgestellt haben, dass der Algo die Trades stupide und unemotional ausführt, so kann der Trader dennoch jederzeit eingreifen und den Expert Advisor stoppen.

Damit wird das komplette Konzept und die Logik des Algo-Tradings über den Haufen geworfen, denn wenn der Trader ein automatisiertes Handelssystem auf Herz und Nieren überprüft und positive Ergebnisse im Backtesting erzielt hat, dann muss er seinem System vertrauen.

Ein manuelles Eingreifen aus einer Emotionalität heraus ist ein absoluter Performancekiller.

Nur, wie viele Einsteiger oder leicht Fortgeschrittene können nach drei Fehltrades weiterhin die Füße still halten?

Daraus folgt bereits der nächste Kritikpunkt: „Backtesting“.

Beim Backtesting wird anhand statistischer Daten überprüft, wie erfolgreich das Handelssystem in der Vergangenheit gewesen wäre.

Daraus möchte man dann Annahmen für die Zukunft treffen.

Besonders im automatisierten Handel ist es wichtig, dass die Daten, die für das Backtesting herangezogen werden, einwandfrei und lückenlos sind.

Hier greifen viele Programmierer auf die Kurse des Brokers zurück, was fatal sein kann, wenn dieser nach einem bestimmten Zeitraum nur noch die Eröffnungs- und Schlusskurse bereitstellt, aber nicht mehr jeden Tick.

Wenn ein Handelssystem im Backtesting bei einem Broker gut verläuft, sollte man sich nicht zu früh freuen.

Erstens wird der Test bei zwei anderen Brokern komplett anders ausfallen und zweitens ist es in Summe nur eine Annäherung, ob das System auch in der Zukunft funktionieren kann.

Wenn also jemand seinen EA als persönliche Gelddruckmaschine verkauft und dabei kein Livekonto, sondern nur ein Backtesting nachweisen kann, dann solltest du sofort skeptisch werden.

Dazu gleich mehr im Abschnitt „Track Record“.

Abschließend gibt es noch den Hinweis, dass in einem System „Bugs“ (Softwarefehler) auftreten können und der Algo daraus Fehler produziert, die teuer werden.

Wenn der Algo aufgrund eines Bugs z.B. die falsche Positionsgröße wählt und der Trader dies nicht bemerkt, kann das Konto in ernste Schwierigkeiten kommen.

Curve Fitting und das finale K.O Kriterium gegen die meisten Expert Advisor

Backtesting haben wir geklärt.

Was ist Curve Fitting?

Curve Fitting ist ein ähnlicher Prozess wie das Backtesting, aber einer, der den gegenteiligen Effekt erzeugt.

Anstatt Zeit zu sparen und ein klares Bild von der wahren Performance der Strategie in der jüngsten Vergangenheit zu vermitteln, liefert Curve Fitting falsche Informationen, was fast immer eine tolle Performance anzeigt.

Dies führt dazu, dass Trader das System fälschlicherweise weiterverfolgen und dabei Zeit und Geld verschwenden.

Wie also funktioniert Curve Fitting?

Die Grundannahme dieser Falle ist, dass der Händler das System auf die vergangenen Kursbewegungen stützt.

Dies führt dazu, dass das System basierend auf diesen historischen Daten optimiert wird.

Somit bietet es eine nahezu perfekte Performance.

Das Problem dabei ist, dass diese vergangenen Kurse wahrscheinlich nie wieder in der gleichen Weise, zur gleichen Zeit oder in der gleichen Reihenfolge stattfinden werden.

Denn Preisbewegungen sind überwiegend zufällige Ereignisse, die von Händlern und Institutionen verursacht werden, die auf einzelne Ereignisse reagieren.

Denke immer daran, dass alle Assets miteinander zusammenhängen, Einflüsse vom Zinsmarkt schwappen auf den Forexmarkt über, dass wiederum beeinflusst den Anleihenmarkt, dass den Aktienmarkt, usw.

Natürlich wird der Preis immer auf und ab gehen und manchmal von Seite zu Seite laufen.

Die Art und Weise und der Zeitpunkt dieser Ereignisse sind jedoch alle zufällig und einzigartig.

Daher benötigen wir eine Handelsstrategie, die robust und flexibel genug ist, um diese Bewegungen und Muster zu erfassen, während sie gleichzeitig die Einzigartigkeit jedes einzelnen Handelstages berücksichtigt.

Wenn du auf der Grundlage der Vergangenheit „überoptimierst“, wird deine Strategie sehr schnell überflüssig.

Und das geschieht in der Regel gerade dann, wenn du dabei bist, Trades mit echtem Geld zu tätigen.

Besondere Vorsicht beim Martingale Expert Advisor?

Viele Trader und Investoren leiden unter der Angst vor Verlusten.

Verluste erzeugen Schmerzen.

Diese Schmerzen möchten wir von Natur aus gerne vermeiden. Aber wie?

Es tut weh, wenn wir durch den Stop Loss ausgestoppt werden.

Wie wäre es also, wenn wir ein System handeln, wo wir auf den Stopp weitestgehend verzichten?

Hier kommt die Pyramiden-Strategie ins Spiel.

Grundsätzlich geht es darum, Positionen im Buchverlust nicht sofort zu schließen, sondern durch Nachkäufe zu verbilligen.

Es ist einfach ausgedrückt eine Wette, nach dem Motto:

„Der Kurs wird sich schon wieder erholen.“

Ähnlich sieht es bei der Martingale-Strategie aus.

Dieser Ansatz stammt ursprünglich aus dem 18. Jahrhundert und wurde im Roulette eingesetzt.

Auch wenn hier im Trading in der Theorie mit einem Stop Loss gearbeitet wird, so wird nach jedem Verlusttrade erneut eine Position mit dann doppelter Positionsgröße eröffnet, um den vorherigen Verlust im Gewinnfall mindestens ausgleichen zu können.

Was bei sehr großen finanziellen Ressourcen im Casino zum Erfolg führen kann, wird im Forexmarkt mit 99% Wahrscheinlichkeit zum Totalverlust führen.

Denn dieses System funktioniert nur in einem stabilen Trend und geringer Handelsspanne entsprechend gut.

Nur leider ist jeder Trend irgendwann einmal beendet und bei einer starken Marktkorrektur wird es sehr schnell brenzlig.

Leider fallen viele Anfänger auf Anbieter solcher Martingale Expert Advisor rein und verlieren schnell ihr komplettes Kapital.

Wie kann das sein?

Ganz einfach.

Der Anbieter des Martingale EA sendet dem Interessenten nicht nur ein Backtesting, sondern sogar eine verifizierte Performance über 3-6 Monate.

Die Equitykurve steigt konstant nach oben und der Drawdown ist gering.

Der Trader ist begeistert und kauft den Expert Advisor, installiert ihn im Metatrader wo sein Konto hinterlegt ist und schon ist er mit im Spiel.

Es geht ein paar Tage gut und nach ein paar Wochen dann die totale Panik (siehe nachfolgendes Bild):

Martingale Vorsicht

Was sieht man hier?

Der zunächst schöne Aufwärtstrend im Konto wurde durch eine sich weitende Differenz zwischen abgerechneten Gewinnen und Buchsaldo ersetzt.

Das ist ein Zeichen dafür, dass sich offene Trades ganz und gar nicht gut entwickeln.

Die Buchverluste werden immer größer, aber der Verlust wird nicht realisiert.

Irgendwann sind die Buchverluste der offenen Trades so groß, dass das Kontokapital aufgefressen wurde und es kommt zum Margin Call.

Ein bis zwei Fehltrades wurden in diesem Martingale System zum Verhängnis.

Ob davor 100 Trades erfolgreich im Rahmen des „richtigen“ Trends im Gewinn beendet wurden, spielt keine Rolle.Dieses Bild ist kein Einzelfall, sondern die tägliche Realität der Pyramiden- und Martingale-Systeme, besonders im Forexmarkt.

Lass dir gesagt sein, dass so ein Handelsansatz von keinem Profitrader und erst recht keinem „Big Boy“ (Hedgefonds, etc.) umgesetzt wird.

Aus gutem Grund.

Welche Nachweise gelten als vertrauenswürdig?

Wenn ein Anbieter einen Performance-Nachweis vorlegt, ist das erst einmal gut.

Man sollte sich nur klar machen, dass jeder, der sich ein bisschen mit Excel auskennt, sehr schicke Tabellen und Grafiken erstellen kann.
Worauf solltest du also achten?

Um eine Performance wirklich beurteilen zu können, sollte eine Mindestanzahl von 100 Trades gemacht worden sein und/oder ein Mindestzeitraum von 6 Monaten erfüllt sein.

In diesem Fall ist es wahrscheinlicher, dass mehrere Marktphasen durchlebt wurden und man nicht nur von einem zufälligen Trend profitiert hat.
Des Weiteren sollte ein unabhängiger Drittanbieter die Performance verifizieren.

Das muss keine Due Diligence-Prüfung eines teuren Wirtschaftsprüfers sein.

Es gibt auch gute, kostenlose Varianten wie myfxbook.com.

Auf myfxbook.com können Trader ihr Metatrader-Konto hinterlegen, und das System ermittelt automatisch die Performance auf Basis historischer Trades.

Dort wird nicht nur die Rendite deutlich, sondern auch andere wichtige Kriterien wie Ein-/Auszahlungen und der Drawdown.

Mittlerweile ist diese Anwendung so ausgereift, dass diverse Prop Trading Firmen oder Hedgefonds einen verifizierten myfxbook-Performancenachweis anerkennen.

So war es auch bei mir der Fall.

Wer ist besser, EA oder diskretionärer Trader?

Wie immer im Trading gibt es keine Pauschalaussage.

Sowohl im klassischen, selbstbestimmten Handel als auch im automatisierten Trading werden es nur die wenigsten schaffen, konstante Profite zu erzielen.

Wenn es nur eine Sache ist, die ich mit diesem Artikel vermitteln kann, dann ist es diese:

Es gibt keine sicheren und erst recht keine risikolosen Gewinne im Börsenhandel!

Und Trading ist, egal ob diskretionär oder automatisiert, niemals einfach.

Eine Sache sollte dich zum Nachdenken animieren:

Ich kenne niemanden, der erfolgreicher Trader ist und nicht ein sehr ausgereiftes Fachwissen mitbringt.

Anders ausgedrückt:

Egal ob automatisiert oder diskretionär, ein Trader wird immer die Zusammenhänge der Assetklassen, die Marktteilnehmerstruktur, die Trading Psychologie und sauberes Risikomanagement verstehen müssen.

Erst wenn sich alle diese Puzzleteile zusammensetzen, kann man an der Börse bestehen.

Für mich ist es viel nachhaltiger und sinnvoller, wenn Trader selbst tätig werden und all diese Themenfelder erlernen.

Mit der Zeit baut man ein Fachwissen auf, das einem nicht mehr weggenommen werden kann und sich auf alle Investmententscheidungen positiv auswirkt.

So habe ich das Forex Newstrading gelernt und erziele damit Monat für Monat konstante Profite.

Ich handel mittlerweile nicht nur mein eigenes Tradingkonto, sondern eben auch das Kapital des britischen Hedgefonds, der mich damals ausgebildet hat.Keine Algos, kein EA.

Es ist meine tägliche Entscheidungsfindung, die nach einem klaren Regelwerk diesen Erfolg auslöst.

Diesen Handelsansatz handeln neben mir viele Investmentbanken und Hedgefonds, denn er ist erprobt und bewährt.In unseren Trader Trainings stelle ich diesen Ansatz vor.

Er kann von jedem Trader adaptiert werden, der sich im Daytrading verwirklichen will.

Fazit:

Es wäre fatal anzunehmen, ein Algotrader entwickelt einmal ein funktionierendes Handelssystem mittels Expert Advisor und geht dann gutgelaunt in Rente. Handelssysteme müssen immer wieder an die sich ändernden Marktgegebenheiten angepasst werden.

Des Weiteren ist nur der Expert Advisor, aber nicht der Algotrader vor emotionalen Handlungen geschützt, denn er entscheidet, ob er den Expert Advisor arbeiten lässt oder nicht.

Es gibt in Summe viele verschiedene Handelsansätze die zum (Miss-)Erfolg führen können.

Als Trader müssen wir eine zu uns passende Nische finden und uns dort austoben.

Meiner Meinung nach ist der diskretionäre Handel nachhaltiger, denn erstens kann nicht jeder Trader seinen eigenen EA basteln und zweitens ist er nicht von einem Dritten abhängig.

Unser Spezialisierung ist das Newstrading.

Diesen erprobten Handelsansatz können sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene Schritt für Schritt lernen.

Hier geht es zum ersten Schritt:https://tradingfreaks.com/trader-training-videos

Auf deinen Erfolg

Tim

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