Trading Indikator: Wie du Widerstand und Unterstützung anwendest

Es gibt zwei Hilfsmittel in der Charttechnik, die sehr einfach und effizient sind, sofern man die Anwendung wirklich verstanden hat. Die Rede ist von den Trading Indikatoren Widerstand und Unterstützung.

Die Charttechnik ist ein Themengebiet im Trading, was oft völlig missverstanden wird.

Viele Trader suchen über Jahre hinweg nach einem Superindikator, der den großen Reichtum ermöglicht.

Dieser Indikator wird in der eigenen Vorstellung nur Gewinntrades vorhersagen und liegt niemals falsch. Auf Grund dieses Superindikators sind auch andere Themen rund ums Trading, wie zum Beispiel Risikomanagement und Fundamentalanalyse zu vernachlässigen.

Leider sieht die Realität ganz anders aus. Erfolgreiches Trading besteht aus den vier Schlüsselfaktoren Fundamentalanalyse, Charttechnik, Risikomanagement und Psychologie.

Was glaubst du, welchem der vier Schlüsselfaktoren die meiste Aufmerksamkeit gewidmet wird?

Es ist nicht die Fundamentalanalyse, nicht die Trading Psychologie und auch nicht das Risikomanagement.

Die meiste Aufmerksamkeit widmen Retailtrader in der Regel der Erstellung einer funktionierenden Trading Strategie, basierend auf der Charttechnik.

Hier werden die Prioritäten völlig falsch gelegt. Selbst wenn es ein Trading System geben würde, was laufend Gewinntrades und nur wenige Fehltrades produziert, benötigt man trotzdem ein funktionierendes Risiko- und Moneymanagement.

Beachtet man die weiteren Schlüsselfaktoren nicht, werden die wenigen Verluste dennoch dafür sorgen, dass die Gewinne aufgefressen werden.

Wir werden uns jetzt im Verlauf des Artikels mit den Widerstands- und Unterstützungslinien beschäftigen.

Was sind Widerstands- und Unterstützungslinien?

Von einem Widerstand und einer Unterstützung spricht man, wenn der Kurs eines Basiswertes an einer bestimmten Stelle im Chart nicht weiterkommt, es also einen Trendwechsel gibt.

Mit Hilfe graphischer Visualisierungen lassen sich solche Bereiche in einem Chart einfach verdeutlichen.

Da ein Chart immer eine Vergangenheitsbetrachtung der ausgeführten Orders ist, kennzeichnen auch der Widerstand und die Unterstützung nur vergangene Level.

Allerdings möchte man (und das ist ja auch der Gedanke der Charttechnik) auf Basis der vergangenen Kursentwicklung Vorhersagen für die zukünftige Preisentwicklung herleiten.

Ein Widerstand bezeichnet eine Zone, wo der Kurs in seinem Aufwärtstrend nicht weiter steigt. Er prallt ab und geht vorübergehend in die Korrektur.

Eine Unterstützung ist das Gegenteil. Hier befindet sich der Kurs im Abwärtstrend und bekommt wortwörtlich Unterstützung, bei erreichen des Levels den Shortmodus zu beenden und wieder zu steigen.

Wie gut das funktioniert sehen wir uns jetzt mal an einem Beispiel an:

Hier sehen wir den DAX im Tageschart, also eine Kerze entspricht einem Handelstag.

Du siehst, dass wir immer mindestens 2 lokale Tiefpunkte brauchen, um eine Unterstützungslinie einzeichnen zu können. Diese soll horizontal sein.

Bei einer Widerstandslinie brauchen wir dann natürlich auch mindestens 2 lokale Extrempunkte (Hochpunkte), um eine horizontale Linie einzeichnen zu können.

Ein Trader erkennt diese Linie und bildet sowohl für die Unterstützungs-, als auch für die Widerstandslinie folgende These:

“Ich habe nun zwei lokale Hoch-/Tiefpunkte eingezeichnet und nach zeitlicher Abwesenheit von mehreren Kerzen kommt der Kurs nun wieder an diese Linie. Dort platziere ich mich und handel einen Abpraller, da ich davon ausgehe, dass der Kurs es wieder nicht schafft, die horizontale Linie zu brechen.”

In diesem Fall hat das mit der Unterstützungslinie gut funktioniert, doch nach ein paar Tagen ist es dann soweit. Der Kurs bricht durch die Unterstützung und wir gehen in einen Abwärtstrend über.

Blauer Kreis: Der Abpraller an der Unterstützung war ein guter Trade, der ca. 800 Punkte im DAX ermöglichte.

Roter Kreis: Die Verkäufer dominieren jetzt den DAX und der Kurs bricht nach unten aus.

Weißer Kreis: Der Kurs erholt sich von seinem Tief und hat die alte Unterstützungslinie nun als Widerstand vor der Nase. Hier prallt der Kurs wieder ab und man hätte einen Short-Trade platzieren können.

Wo ist der Unterschied zu Unterstützungs- und Widerstandszonen?

Bisher haben wir Unterstützungs-  und Widerstandsbereiche anhand einer Linie gekennzeichnet. Diese Linie verdeutlicht einen sehr genauen, engen Kursbereich.

Nun gibt es aber auch Zonen, die etwas weiter gefasst sind und in denen der Kurs ebenfalls einen Trendwechsel verzieht.

Diese Unterstützungs- und Widerstandszonen sind oft durch einen Seitwärtstrend gekennzeichnet.

Widerstand und Unterstützung
Quelle: Metatrader GBE Brokers

Wir erkennen hier in der rot markierten Zone zum einen, dass es viele kleine Trends mit entsprechenden Wechseln gibt und zum anderen, dass der Kurs jetzt wieder in dieser Zone notiert und ein wenig planlos verläuft.

MERKE: Zonen werden etwas weiter gefasst als Linien. Eine gewisse Ungenauigkeit ist durchaus erlaubt wenn nicht sogar notwendig, da Kurse nicht immer punktgenau drehen (speziell bei größerer Vola im Markt).

Nun werden wir im nächsten Schritt schauen, wann und wie man Unterstützungen und Widerstände im Trading umsetzen sollte.

Wie und wann setze ich Unterstützung und Widerstand im Trading ein?

Machen wir uns klar, dass jeder Widerstand und Unterstützung irgendwann gebrochen wird. Anderenfalls würden Kurse immer nur steigen bzw. fallen oder in einem endlosen Seitwärtstrend verharren. Das ist nicht realistisch.

Des Weiteren musst du verstehen, dass Unterstützungs- und Widerstandslinien (oder Zonen) in jeder Zeiteinheit, also in jedem Chart, auftauchen.

Aber nicht immer finden sie Beachtung vom Markt. Es lohnt sich eher, solche Preislevel in höheren Zeiteinheiten, wie zum Beispiel dem 4-Stunden-Chart ausfindig zu machen und danach zu handeln.

Doch wie handelt man nun?

Theoretisch wissen wir ja, dass Widerstand und Unterstützung so lange für Trendwechsel sorgen, bis sie nachhaltig gebrochen werden.

Bis der Bruch erfolgt, könnte ich also auf diese Linien eine Kauf- oder Verkaufsorder legen, je nach Trendrichtung.

Doch nur nach Widerstand und Unterstützung eine Order zu tätigen, ist sehr nachlässig. Viele weitere Faktoren wie Fundamentaldaten und das vorliegende Sentiment sowie das Volumen im Markt spielen eine wichtige Rolle.

Bei hoher Volatilität oder wichtigen Ereignissen würde ich mich auf diese Zonen und Linien nicht verlassen.

Warum sind diese Linien eigentlich relevant?

Nüchtern betrachtet ist es doch kurios. Man zeichnet zwei bis drei Linien in den Chart und der Kurs dreht plötzlich.

Machen wir uns noch einmal klar, dass diese Linien als Visualisierungshilfe dienen. Wenn viele Marktteilnehmer diese Zonen nun erkennen und auf Basis dessen Ihre Orders abgeben, dann haben diese Level eine hohe Relevanz.

Der Grund für das überwiegende Funktionieren der Widerstands- und Unterstützungsbereiche (und damit der Akzeptanz der Marktteilnehmer) ist also im Orderbuch zu finden.


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Fazit:

Unterstützungs- und Widerstandslinien sind ein erprobtes Hilfsmittel für Trader, um Ein- und Ausstiege im Trading zu definieren.

Eine komplette Strategie auf Basis dieser Preislevel aufzubauen, kann ich nicht empfehlen.

Ich persönlich nutze diese Linien zur Orientierung und zur Planung eines Trades. Wenn ich überlege, in einem bestimmten Basiswert “Long” (oder short) zu gehen, dann schaue ich mir vorher an, ob diese Idee von einer Widerstandslinie (Unterstützungslinie) blockiert wird.

Ist der nächste Widerstand aber noch viele Punkte oder Pips entfernt, dann gebe ich dem potenziellen Trade größere Chancen, um schnell in den Gewinn zu kommen.

Ebenfalls nutze ich die beiden Level, um sinnvolle Take Profits in den Markt zu legen. Das Prinzip ist das gleiche wie beim Entry. Wenn ich nicht weiß, wo ich meinen Gewinn realisieren möchte, dann suche ich bewusst nach Widerstands- oder Unterstützungszonen (je nach Handelsrichtung) und lege mein Take Profit kurz vor diesen Bereich.

Jede vernünftige Chartsoftware wie Tradingview, Metatrader und Co gibt uns die Möglichkeit, diese Linien einzuzeichnen.

Welche Erfahrungen hast du mit Widerstands- und Unterstützungslinien gemacht? Nutze gerne das Kommentarfeld!

Gute Trades!

Tim Grueger

6 Kommentare zu „Trading Indikator: Wie du Widerstand und Unterstützung anwendest“

  1. Hallo Tim,

    Hab erst heute deine Seite gefunden und bin sehr interessiert dabei.

    Meine Frage: Sind die Unterstützungslinien/Widerstandslinien immer gleich? Oder verschieben sich diese ggf. mit der Marktkapitalisierung/Zeit oder dem Durchbrechen einer gewissen Anzahl solcher Linien?

    1. Hallo Robin,

      ich übernehme hier einmal kurz für den Tim, wenn es dich nicht stört.

      Markante Unterstützungslinien/Widerstandslinien (aus höheren Zeiteinheiten) und psychologische Marken wie bspw. im Dax die 14.000, 15.000, 16.000 Punkte würde ich auch immer beachten – unabhängig davon, ob wir diese schon einmal durchbrochen haben.

      Nicht ganz so markante Linien, welche aus kleineren Zeiteinheiten wie den Minutencharts abgeleitet wurden, würde ich nach einer Zeit und mehrmaligen durchbrechen “ignorieren”

      In welcher Zeiteinheit arbeitest du meist? Eher Minuten-, Stunden- oder Tagescharts?

      Bei Fragen gerne melden

      Grüße und noch einen schönen Tag
      Andreas

  2. Hallo Tim, vielen Dank für die aufschlussreiche Lektüre , mit Begeisterung lese ich die Anwendungen , und übertrage sie gleichzeitig im Chart , mit Hilfe dieser Informationen wird mir vieles klarer . Jetzt wird mir klar ,daß mein bisheriges Vorgehen langfristig nur Verluste einbringen wird, ich werde mich in Zukunft an die Regeln halten die Ihr im Tradingkursus anwendet
    Viele Grüsse an das gesammte Team von TradingFreaks, ihr seid einfach sehr gut
    Ewald

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Tim Grueger

Tim Grueger

Tim ist CEO & Trader bei tradingfreaks.com. Er ist Bachelor of Science (Finance) und hat für zwei große Banken gearbeitet. Tim handelt hauptsächlich das Forex und Aktien Newstrading, so wie diverse Hedgefunds und Propfirmen. Du kannst seine Strategie im kostenlosen Webinar sowie im Top Trader Programm einsehen und erlernen.
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