MACD-Indikator: Erklärung, Einstellung und Strategien
Von
Tim Grüger
Geschrieben auf
April 6, 2022
In diesem Artikel erfährst du, was der MACD-Indikator ist, wie er funktioniert und du wie du ihn für das Trading nutzen kannst.
Inhaltsverzeichnis:
MACD-Indikator: Erklärung
Die Abkürzung MACD steht für "moving average convergence divergence" also auf deutsch: Indikator für das Zusammen-/Auseinanderlaufen des gleitenden Durchschnitts.
Der Indikator wurde erstmals 1979 von Gerald Appel vorgestellt und kommt wegen seiner Vielseitigkeit zum Einsatz.
Es ist einer der am häufigsten eingesetzten Indikatoren für die technische Analyse.
Der MACD ist ein trendnachfolgender Indikator und wird meistens in Verbindung mit einer Signallinie (Trigger) eingesetzt.
Der Indikator betrachtet also das Momentum eines Basiswerts, um zu bestimmen, ob sich ein Trend nach oben oder nach unten entwickeln wird.
Er gibt also einmal die Richtung des Trends und auch dessen Stärke an.
Des Weiteren kann der Indikator Ein- und Ausstiegssignale liefern und zur Identifizierung von Trade-Ideen genutzt werden.
MACD-Indikator: Formel und Berechnung
Die beiden Linien des Indikators werden unterschiedlich voneinander berechnet.
Die MACD-Linie wird ermittelt, indem standardmäßig die Werte des exponentiell gleitenden Durschnitts der letzten 26 Tage von den Werten des exponentiell gleitenden Durschnitts der letzten 12 Tage subtrahiert werden.
Formel: Exponentiell gleitender 12-Tage-Durchschnitt - Exponentiell gleitender 26-Tage-Durchschnitt
Die zweite Linie, die sogenannte Signallinie, entspricht dem exponentiell gleitenden Durschnitt der letzten 9 Tage.
Zusammen ergeben beide Linien letztendlich den MACD-Indikator.
MACD-Indikator: Einstellung
Die Standardeinstellungen für den MACD-Indikator sind die folgenden:
1. Der exponentiell gewichtete Durchschnitt (EMA) über 12 Perioden oder auch "schnelle Linie" genannt.
2. Der 26-Perioden-EMA oder auch "langsame Linie" genannt.
3. Der 9-Perioden-EMA der MACD-Linie, auch bekannt als "Signallinie".
Wie kannst du den MACD-Indikator bei Trading View hinzufügen und richtig einstellen?
Wenn du Trading View geöffnet hast, kannst du in der oberen Menüleiste den Reiter "Indikatoren" wählen.
Nun öffnet sich ein weiteres Fenster.
In der Suchleiste kannst du nach allen möglichen Indikatoren suchen. In unserem Fall suchen wir nach "MACD"
Nun kannst du direkt das erste Suchergebnis wählen. Dieser nennt sich "Moving Average Convergence Divergence".
Trading View übernimmt direkt die Standardeinstellungen des Indikators. Das heißt du musst nichts mehr ändern.
Falls du doch noch individuelle Einstellungen vornehmen möchtest, kanns du dies unter dem "Einstellungs-Symbol" des Indikators tun.
Unter dem Reiter "Stil" kannst du auch noch optische Einstellungen vornehmen.
Wie kannst du den MACD-Indikator im Meta Trader hinzufügen und richtig einstellen?
Wenn du den Meta Trader geöffnet hast, kannst du in der oberen Menüleiste den Reiter "Einfügen" öffnen und dann den Reiter "Indikatoren" wählen.
Den MACD-Indikator findest du nun unter dem Reiter "Benutzerdefiniert". Dort wählst du dann "MACD".
Nun öffnet sich ein weiteres Fenster, indem du noch individuelle Einstellungen vornehmen kannst.
Mit einem Klick auf "OK" wird der Indikator in den Chart hinzugefügt.
Mit einem Rechtsklick auf den Indikator kannst du das Fenster "Einstellungen" erneut öffnen und auch noch im Nachhinein Anpassungen vornehmen.
MACD-Indikator: Strategien
Zunächst einmal zeigt der MACD-Indikator die Richtung des Trends für einen Basiswert an.
Eine fallende MACD-Linie signalisiert einen bestehenden Abwärtstrend, während eine steigende Linie auf einen Aufwärtstrend hindeutet.
Zur Identifizierung von Trade-Ideen können eine Reihe von MACD-Strategien eingesetzt werden.
Die folgenden zwei gehören zu den beliebtesten Strategien:
1. Crossover
Eine beliebte MACD Trading Strategie wird als Crossover Strategie bezeichnet.
Diese Strategie funktioniert besonders gut in volatilen Märkten mit starken Trends.
In Seitwärtsphasen sollte dieses Strategie nicht angewendet werden, da die Wahrscheinlichkeit von Fehlsignalen deutlich zunimmt.
Bei den MACD-Crossovers handelt es sich um die Interaktion zwischen den beiden MACD-Linien.
Die MACD-Linie ist schneller als die Signallinie und kreuzt normalerweise über und unter der langsameren Signallinie.
Ein Einstiegssignal liegt vor, wenn die MACD-Linie nach oben dreht und die Signallinie überschreitet ("bullish" Crossover).
Ein Ausstiegssignal liegt vor, wenn die MACD-Linie nach unten dreht und unter die Signallinie fällt ("bearish" Crossover).
Diese Ereignisse werden als Signale dafür gewertet, dass sich der Trend des Basiswerts in Richtung des Crossovers beschleunigen wird.
2. Divergenz
Eine weitere bekannte Strategie ist der Handel mit Hilfe von Divergenzen.
Für die Strategie werden Punkte im Chart gesucht, an denen der Preis ein neues Swing-Hoch oder ein neues Swing-Tief erreicht, das MACD-Histogramm aber nicht.
Dies kann auf eine Divergenz zwischen Preis und Momentum hinweisen.
Eine "positive Divergenz" oder "bullische Divergenz" tritt auf, wenn der Kurs ein neues Swing-Tief bildet, der MACD aber kein eigenes neues Tief anzeigt.
Eine "negative Divergenz" oder "bärische Divergenz" tritt auf, wenn der Kurs einen neues Swing-Hoch erreicht, der MACD aber selbst keinen neuen Höchststand bestätigt.
Fazit
Der MACD-Indikator ist ein sehr beliebtes Instrument der technischen Analyse und kommt häufig zum Einsatz.
Er ermöglicht es Tradern, die kurzfristige Markttendenz zu erkennen.
Neben der Trenderkennung kann er auch zum Identifizieren von Einstiegs- und Ausstiegssignalen verwendet werden.
Der MACD-Indikator kann also ein nützlicher Indikator für den eigenen Trading-Prozess sein, wobei die Kombination mit anderen technischen Indikatoren empfehlenswert ist.
Dennoch solltest du dir im klaren sein, dass kein Indikator, auch nicht der MACD-Indikator, der heilige Gral ist und auch keine Garantie für langfristigen Erfolg im Trading bietet.
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Bis demnächst und Gute Trades!
Lukas