Trading Signale: 6 Tipps zur richtigen Wahl
Von
Tim Grüger
Geschrieben auf
June 29, 2017
Die Anbieter der Trading Signale sind hinsichtlich der Qualität sehr verschieden. Wie Trader schlechte von guten Signaldiensten für DAX, Forex oder Aktienmärkte unterscheiden können, erfährst du hier.
Wer schon ein paar Trades selbständig getätigt hat, der weiß, wie schwierig es ist, konstante Profite im Trading zu erzielen. Der Trading Prozess besteht generell aus vier wichtigen Elementen, die alle beachtet werden müssen.Dazu gehören:
Gerade für Anfänger ist es schwierig, alle Themenbereiche überblicken und priorisieren zu können.Viele Tradinganfänger stellen sich zu Beginn die Fragen:Womit fange ich am besten an? Mit Charttechnik oder mit fundamentalem Grundwissen? Und was will ich eigentlich handeln?Oft sieht man vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr und man sucht nach Hilfe im Rahmen des Tradingprozesses.Der ein oder andere hat auch schon das Kontokapital halbiert und ist nun froh, wenn er einen erfahrenen Trader findet, dessen Trades er einsehen und nachbilden kann.Damit wären wir bei unserem heutigen Thema "Trading Signale“ angekommen.Einleitend dazu eine kurze Info.
Was sind Trading Signale und Signaldienste?
Ein Signal ist bekanntermaßen ein Hinweis oder auch eine Warnung. Im Trading verdienen wir Geld, wenn wir auf steigende oder fallende Kurse setzen und der Markt unsere Idee mitmacht.Bei Trade Signalen gibt es einen („erfahrenen“) Trader, der seinen Lesern/Followern ein Signal zukommen lässt, wenn er eine Chance auf einen Gewinntrade wittert. Der Trader kann diese Info aufnehmen und entscheidet, ob er den Tradevorschlag handeln möchte, oder nicht.Damit haben wir das Grundkonzept der Trading Signale geklärt, aber die wichtigsten Fragen sind noch offen.Ich habe die sechs wichtigsten Fragen aufgenommen und gleichzeitig mit detaillierten Hinweisen und Tipps beantwortet.Dadurch weißt du, worauf du bei der Wahl deines Signaldienstes achten musst und kannst eine vernünftige Entscheidung treffen.Diese Fragen zu Trading Signalen musst du klären:
- Wie kann ich die Trading Signale umsetzen?
Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Trade Signale eines anderen Traders zu empfangen und umzusetzen. Die erste Variante beschreibt den klassischen Börsenbrief. Früher per Brief oder Magazin gibt es heute die E-Mail. Dieses Medium wird auch ohne kompletten Börsenbrief zur Weitergabe des Signals genutzt. In der Mail steht dann typischerweise welcher Basiswert gehandelt wird und welches Ziel anvisiert wird.Eine andere Variante ist der Trading Chat. Dabei handelt es sich um einen geschützten Raum, in der eine Gruppe von Tradern über Trades und Setups diskutieren kann und entweder nur der Anbieter des Signaldienstes oder alle User Livetrades platzieren können.Genau diese Möglichkeit hast du auch in unserer Trading Lounge.Last but not least gibt es das im Rahmen der Digitalisierung entstandene Social Trading. Bekannte Anbieter sind Wikifolio oder Ayondo. Dort können Trader ihr Depot in Echtzeit bzw. automatisiert nachhandeln lassen. Der Investor (Privatanleger) kann ein Zertifikat erwerben (Wikifolio) und ist somit 1:1 an der Depotentwicklung des Traders beteiligt, oder über Managed Accounts ein eigenes Tradingkonto eröffnen, wo die Trades des „Vortraders“ automatisch dupliziert werden.
- Wie schnell erreichen mich die Trading Signale?
Natürlich sind elektronisch übermittelte Signale schneller als der klassische Brief. Aber auch die E-Mail ist nicht unbedingt das schnellste Medium, denn ich muss die Mail empfangen, wahrnehmen, öffnen und interpretieren und dann bei meinem Broker die Order abgeben. Auch im Trading Chat erfahre ich nicht direkt von einem Livetrade, wenn ich nicht gerade Online bin.Die Social Trading Ansätze sind beim Thema „Schnelligkeit“ natürlich weit überlegen. Doch hier habe ich nicht die Möglichkeit, eigene Entscheidungen zu treffen. Jeder Trade des Traders wird zwingend umgesetzt und davon bin ich dann auch betroffen. Im positiven und im negativen Fall.
- Wann kann ich die Trading Signale handeln?
Wenn du dich für die Signal Dienste via E-Mail oder den Trading Chat interessierst, musst du abwägen, welche Trades du nachhandeln möchtest und welche nicht.Hier spielt das Thema Zeit eine wichtige Rolle. Bist du berufstätig und nur abends Online? Dann macht es keinen Sinn, wenn der Signalgeber die DAX Breakout Strategie um 09:00 Uhr und US-Indizes um 15:30 Uhr anbietet. Du würdest viel zu spät einsteigen können.Der zeitliche Aspekt beinhaltet auch Fragen zum Tradingstil. Wenn der Signalgeber Scalping betreibt und nach 15 Punkten den Trade beendet, dann macht es wenig Sinn, dir den Trade per Mail anzukündigen. Bis du die Umsetzung vollzogen hättest, ist der Trade schon wieder beendet.
- Was sagt mir die Performancekurve über den Trader?
Wenn ich Trading Signale nachhandeln möchte, erwarte ich Top Leistungen vom Vorturn... Vortrader!Doch viele, ich würde sogar behaupten die Mehrheit der Signalgeber, sind nicht dauerhaft profitabel! Das bedeutet nicht, dass es keine Verlusttrades geben darf (das wäre Schwachsinn denn Verlusttrades gehören im Trading immer dazu), sondern dass nach einer relevanten Anzahl an Trades (z.B. 100) mehr Verluste als Gewinne eingefahren wurden.Es ist auch fahrlässig, nur auf die Rendite zu achten, wenn man seinen Signalgeber auswählt. Ein Beispiel dazu:Ein Trader bewirbt seinen Börsenbrief mit dem Spruch: „50% Gewinn in 4 Tagen!“Kann ich hieraus erkennen, ob der Trader gut oder schlecht ist?Nein, aber ich habe eine Vorahnung. Denn dieses Ergebnis in so kurzer Zeit wurde nur durch einen exorbitant hohen Hebel erreicht. Profi Trader benutzen nur sehr kleine Hebel oder auch gar keinen, denn in erster Linie geht es darum, das eigene Konto (und das der Investoren) zu schützen.Man sollte sich also eine verifizierte Performancekurve des Traders zeigen lassen. Kurze Anmerkung: Meine Performancekurve wird regelmäßig in der Trading Lounge veröffentlicht.
- Möglicher Konflikt, wenn Trader von vielen Trades seiner Follower profitiert
Speziell im Segment der Managed Accounts gibt es einen potenziellen Zielkonflikt. Das hängt mit dem Konstrukt und der Umsetzung der Trades bei einem der vielen Online Broker zusammen.Managed Accounts werden primär von CFD und FX Brokern angeboten. Dort erhält der Investor, wie oben erwähnt, ein eigenes Konto, dass mit dem Konto des Traders verknüpft wird.Nun gibt es bei vielen Brokern Zusatzverträge zwischen Trader und Broker, die dem Trader einen zusätzlichen Verdienst (neben der eigentlichen Tradingperformance) ermöglichen. Die Rede ist von sogenannten „Rebates“.Demnach verdient der Trader an jedem gemachten Trade, unabhängig vom Erfolg, am Spread (den der Kunde zahlt).Beispiel:Der Trader handelt 1 LOT im EURUSD und der Spread beträgt 2 Pips. Der Broker gewährt dem Trader bei jedem Trade 1 Pip von dem Spread. Wenn man bedenkt, dass ein Daytrader je nach Tradingsetup 100-200 Trades im Monat macht, verdient er hier locker vierstellig.Wo liegt nun der Anreiz?Tatsächlich besteht hier die Gefahr, dass der Trader das eigentliche Ziel, nämlich eine solide Tradingperformance mit geringem Risiko, aus den Augen verliert.Man kann sich also durchaus die Verträge des Traders mit dem Broker zeigen lassen und das Thema ansprechen.
- Wovon habe ich langfristig mehr?
Abschließend möchte ich die Ausgestaltung von Signaldiensten noch einmal kritisch hinterfragen.Es gibt einen schönen Spruch von Konfuzius, der mir im Leben (und vor allem im Trading) immer wieder begegnet:"Gib einem Mann einen Fisch und du ernährst ihn für einen Tag, lehre ihn das Fischen und du ernährst ihn für immer!"Mir war und ist es immer wichtig gewesen, eigenständig und weitestgehend unabhängig zu sein. So ist es auch im Trading.Meines Erachtens hat jeder, der sich für Trading interessiert, langfristig mehr Geld im Portemonnaie, wenn er eigenständig handelt und erfolgreicher Trader wird. Dazu gehört zu Beginn natürlich eine Menge Lehrgeld, aber wer beharrlich und diszipliniert dazulernt, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit gutes Geld verdienen.Wie wir dich gezielt unterstützen können, erfährst du in diesem kurzen Video:
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