Dieser Trading Wirtschaftskalender ist genial
Von
Tim Grüger
Geschrieben auf
January 12, 2017
Es gibt einen unglaublich wertvollen und kostenfreien Börsen Wirtschaftskalender für Trader aller Art.
Egal ob Forex, Aktien oder Indizes, hier findet man alle wichtigen Börsentermine.
Der Mensch ist lernfähig.
Meistens zumindest.
Ich erinnere mich an eine Behauptung von mir, die ich zu Beginn meiner Traderkarriere aufgestellt habe.
Damals sagte ich:
Ich benötige keine Trading News oder sonstige Marktnachrichten für mein Daytrading. Der Chart zeigt mir alles, was ich wissen muss.
Heute, einige Jahre später muss ich mir eingestehen, dass dieser Satz etwas voreilig war und revidiert werden muss.
Warum das so ist und welche Möglichkeiten die täglichen Trading News in Verbindung mit einem zuverlässigen Wirtschaftskalender mir (und dir) bringen, erfährst du in diesem Beitrag.
Der Sinn und Zweck von Marktnachrichten im Trading
Wer schon ein paar Tage dabei ist, der weiß, dass es immer wieder Marktereignisse gibt, an denen die Börsen verrückt spielen.
Dazu gehören politische Ereignisse wie Referenden (Brexit, Italicum), Präsidentschaftswahlen, Leitzinsentscheide, usw.
An solchen Tagen werden wir Trader immer wieder daran erinnert, dass den täglichen Bewegungen in den Assetklassen tatsächlich ein fundamentaler Aspekt zugrunde liegt.
Denn die Big Boys planen Ihre Umschichtungen nicht auf Grund eines angetroffenen Bollinger Bands oder anderen Spielereien, sondern auf Basis fundamentaler Gegebenheiten.
Daraus folgt, dass auch wir kleinen Trader uns der fundamentalen Verfassung einzelner Volkswirtschaften und dem vorliegenden Sentiment nicht verschließen sollten, egal ob Aktien-, Rohstoffe-, oder Forextrader.
Es ist einfach Fakt, dass ein Leitzinsentscheid die Währung, den Anleihemarkt und den Aktienmarkt des Landes stark beeinflusst.
Je nach eigenem Trading Setup muss ich also wissen, wann ein solches Marktereignis ansteht und wo ich das Ergebnis schnellstmöglich einsehen kann.
Nun könntest du aber immer noch sagen:
Ok, aber für Leitzinsentscheide kann ich doch einen x-beliebigen Kalender verwenden.
Klar, das kannst du. Es gibt aber neben Leitzinsentscheiden noch diverse andere Wirtschaftsdaten, die für Bewegung an den Märkten sorgen.
Besonders im Forex Newstrading ist es unglaublich wichtig, dass ich mir nicht nur den Chart anschaue, sondern auch den Grund für die Bewegung kenne.
Wenn ich den Kalender beobachte und beispielsweise erfahre, dass die Inflationsrate in den USA unerwartet von 1,0% auf 2,5% gestiegen ist, dann ist das eine super Gelegenheit, den USD Long zu traden.
Da dieses Ergebnis so nicht prognostiziert wurde, wird der Move dementsprechend größer ausfallen!
Würde ich nur auf den Chart gucken und diese Daten nicht kennen, hätte ich also weniger Selbstvertrauen in diesen Trade und würde mein Trade Management dementsprechend nervös angehen.
Das könnte in einem zu engen Stop Loss und einem zu frühen Take Profit münden.
Um zu erfahren, welches Ergebnis veröffentlicht wurde und in welche Richtung ich demnach handeln möchte, ist ein zuverlässiges Medium notwendig.
Dieses Medium werde ich dir nun vorstellen.
Der geniale Wirtschaftskalender für Trader
Nachdem ich bereits einige kostenfreie Wirtschaftskalender kennengelernt habe, bin ich irgendwann auf die Webseite forexfactory.com gestoßen.
Die Seite ist englischsprachig, doch um den Wirtschaftskalender für das tägliche Trading anwenden zu können, benötige ich nicht wirklich fundierte Englischkenntnisse.
Warum finde ich diesen Wirtschaftskalender sowohl für Scalper, als auch Daytrader und Swingtrader interessant?
Dazu widmen wir uns kurz dem Sinn und Zweck eines Tradingkalenders.
Wir wissen, dass Informationen an der Börse sehr viel Geld wert sein können.
Allerdings nur, wenn man diese Informationen sehr zeitnah erhält und der Rest der Marktteilnehmer diese Daten noch nicht verarbeitet hat.
Anders ausgedrückt:
Zeit ist dein wichtiger Faktor im Börsenhandel und erst Recht im Trading (für Scalper und Daytrader stärker als für Swingtrader).
Das tolle an dem Kalender auf forexfactory.com ist die Schnelligkeit der Veröffentlichung von Wirtschaftsdaten.
Nehmen wir an, dass um 13:45 an einem Donnerstag der EZB-Leitzins verkündet wird.Ab ca. 13:44 Uhr findet man in der Zeile zu diesem Event einen grünen Call-to-Action Button.
Mit jedem Klick auf den Button wird die Seite sekundenschnell aktualisiert.
Wenige Sekunden nach Beginn der 13:45 Minute erscheint dort dann der Wert des Leitzinses sowie die Prognose und der vorherige Wert.
Damit haben wir Trader sehr schnell die Möglichkeit, die erhaltene Information zu verarbeiten und eine Order zu tätigen.
So nutzt du den Wirtschaftskalender von forexfactory.com
- Klicke oben im Menü auf "Calender"
- Stelle die Uhrzeit auf europäische Zeit um
- Klicke auf "Detail" um mehr über das anstehende Ereignis zu erfahren
- Betrachte den "Forecast" (Prognose)
- Betrachte nach Veröffentlichung "Actual" und schaue auf die Abweichung zum "Forecast"
Je größer die Abweichung vom Forecast, desto volatiler wird es tendenziell. Ebenso zeigt uns die Farbe "rot" rechts neben der betreffenden Währung, ob das Ereignis marktbewegend ist oder eher unbedeutend (gelb und grau).
Alles Quatsch weil Algotrading?
Ich weiß dass es Trader gibt, die bei volatilen Ereignissen wie Leitzinsentscheiden oder Non-Farm-Payrolls nur auf die Charts schauen.
Oft höre ich den Satz:
„Der Chart zeigt mir doch in welche Richtung es geht“.
Wie erwähnt kann ich nur bedingt zustimmen. In vielen Fällen ist es nämlich so, dass bei solchen Ereignissen die 5 Minuten vor der Verkündung bereits sehr volatil werden.
Eine Limitorder lässt sich kaum vernünftig platzieren, da man Gefahr läuft, durch die große Volatilität eingestoppt zu werden, ohne das Ergebnis zu kennen.
Ab dann ist es pure Zockerei.
Natürlich ist der Algorithmus schneller als der Mensch, was die Informationsverarbeitung und die Ordererteilung angeht, aber wir haben dennoch eine gute Chance auf einen Gewinntrade.
Speziell bei überraschenden Verkündungen (Markt erwartete Leitzinsanhebung aber der Zins bleibt gleich) wird die Bewegung in der Regel nicht nach 10 Sekunden vorbei sein.
Im Forexmarkt hält der Trend gerne mal Stunden oder Tage an, wobei Zwischenkorrekturen natürlich dazugehören.
Das bedeutet, wir müssen gar nicht den besten Kurs nach der Veröffentlichung bekommen.
Oft können wir Sekunden oder Minuten nach der Bekanntgabe noch mit der Welle long oder short mitschwimmen.
Die richtige Assetklasse im Trading finden
Einer der schwierigsten Aufgaben in der Erstellung des eigenen Setups ist die Identifizierung funktionierender Märkte.Das bedeutet, dass es Märkte gibt, wo deine Tradingstrategie funktioniert und andere, wo sie eben nicht funktioniert.
Wenn wir das Newstrading handeln wollen und demnach den Wirtschaftskalender mit einbinden, müssen wir uns die Frage stellen, welche Assets am stärksten auf die Veröffentlichung von Daten und News reagieren.
Meiner Meinung nach sind der Forex- und der Rohstoffmarkt dafür am besten geeignet.
Forexmärkte funktionieren anders als Aktienmärkte und die Teilnehmerstruktur, bezogen auf das Handelsvolumen ist ebenfalls unterschiedlich.
Devisen reagieren sehr empfindlich auf Zentralbankmaßnahmen und deren Äußerungen.
Genau diese Maßnahmen sind von Indikatoren abhängig, die im Rahmen des Wirtschaftskalenders veröffentlicht werden.
Wenn du dich für das Erlernen einer funktionierenden Forex Tradingstrategie interessierst und wissen möchtest, wie genau der Wirtschaftskalender täglich neue Tradingchancen birgt, dann melde dich jetzt für unser Newstrading Webinar an:
Hier zeigen wir dir verschiedenste Tradingstrategien sowie die 4 Schlüsselfaktoren, die auch du beachten musst.
Gute Erkenntnisse,
Tim