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Volumenprofil im Trading: Worum handelt es sich und wie wird es angewendet?

In diesem Artikel lernst du das Volumenprofil kennen und erfährst wie du es für das Trading nutzen kannst.

Inhaltsverzeichnis:

Das Volumenprofil ist ein beliebtes Hilfsmittel unter Tradern.

Es visualisiert eine der treibenden Kräfte hinter einer Kursbewegung: dem Volumen.

Es wird hauptsächlich zur Optimierung des Ein- und Ausstiegs einer Position verwendet.

Das Volumenprofil kann in allen Märkten angewandt werden, die auch echtes, real gehandeltes Volumen aufweisen. Die Märkte müssen also Zugang zur Markttiefe erlauben.

In der Regel sind das börsennotierte Werte. Dazu gehören beispielsweise Aktien oder Futures auf Indizes, Währungen oder Rohstoffe.

Im Forexmarkt kann das Volumenprofil allerdings nicht angewandt werden, da im Interbankenhandel keine Umsätze angezeigt werden. Für Währungs-Futures ist es wiederum anwendbar.

Volumenprofil: Wichtige Begriffe

Für die Einstellung und die Auswertung des Volumenprofils werden einige wichtige Begriffe auftauchen, die dir möglicherweise noch nicht bekannt sind.

Im Folgenden findest du eine Auflistung dieser Begriffe inklusive ihrer Definition:

Price Range: Gesamte Handelsspanne des Tages

Close: Schlusskurs des Tages.

Point of Control (POC): Der Point of Control (POC) zeigt das Preisniveau mit dem höchst gehandelten Volumen im gewählten Zeitraum. Dieser wird meistens in rot dargestellt und stellt den Preis mit der größten Handelsaktivität des Tages dar. Anders gesagt wird der "fair value" dargestellt, also der faire Preis des Tages, denn an diesem Preis haben die meisten Käufe und Verkäufe stattgefunden.

Naked POC: Ein POC vom Vortag, zu dem der Kurs an keinem der folgenden Tage zurückgekehrt ist. Früher oder später werden NPOCs getestet, ähnlich wie "Gaps" früher oder später geschlossen werden. NPOCs wirken ähnlich wie Magnete, die den Preis anziehen. Deshalb wird an den meisten Tagen der POC des Vortages aufgesucht.

High Volume Node (HVN): Ein Preisbereich, indem hohes Volumen gehandelt wurde, jedoch weniger Volumen als beim POC. Es zeigt eine Konsolidierung an und dass dieser Preis von vielen Marktteilnehmern akzeptiert wurde.

Low Volumen Node (LVN): Ein Preisbereich, indem sehr wenig Volumen gehandelt wurde. Darüber und Darunter müssen allerdings Bereiche mit hohem Volumen ausgebildet sein. Der Preis in diesem Bereich wurde von den Marktteilnehmern abgelehnt, da er schnell durchgehandelt wurde.

Value Area: Die Value Area ist der dunkelblaue Bereich im Chart. Dies entspricht einer Standardabweichung des gehandelten Volumens um den POC. Normalerweise sind im Charttool 70% eingestellt.

Value Area Low (VAL): Unterkante der Value Area

Value Area High (VAH): Oberkante der Value Area

Value Area Absolute Low (VAAL): Tagestief

Value Area Absolute High (VAAH): Tageshoch

Volumenprofil im Chart

Zum besseren Verständnis schauen wir uns zunächst das klassische Volumen an. Dadurch werden die Unterschiede zum Volumenprofil deutlicher.

Das Volumen wird im Chart in einem separaten Indikatorfenster angezeigt. Es hat die Form eines Histogramms.

Ein Balken des Histogramms entspricht der jeweiligen Zeiteinheit, also beispielsweise einer Stunde oder einem Tag.

Das Volumen ist also mit der Zeiteinheit verankert.

Dadurch kannst du erkennen, wie viel Umsatz in dieser Stunde oder an diesem Tag stattgefunden hat.

Zur Anschauung habe ich das klassische Volumen im unteren Chart markiert. Zu sehen ist die Apple Aktie $AAPL im Tageschart. Dementsprechend zeigt das untere Indikatorfenster den täglichen Umsatz als Histogramm an.

Volumen

Beim Volumenprofil wird hingegen das gehandelte Volumen mit einem Preis verankert.

Im Chart haben wir eine X-Achse und eine Y-Achse.

Die X-Achse ist die Zeitachse und die Y-Achse ist die Preisachse.

Das klassische Volumen befindet sich auf der Zeitachse, während das Volumenprofil auf der Preissachse dargestellt wird.

Die Balken des Volumenprofils verlaufen waagerecht. Sie zeigen an, wie viel Umsatz zu einem bestimmten Preis getätigt wurde.

Dabei ist es egal, ob als Zeiteinheit der Stundenchart oder der Tageschart verwendet wird. Das Volumenprofil ist identisch.

Volumenprofil

Volumenprofil in Tradingview hinzufügen

Um das Volumenprofil in Trading View hinzuzufügen, wählst du zunächst den Reiter "Indikatoren" in der oberen Menüleiste.

Nun öffnet sich ein neues Fenster. In der Suchleiste kannst du dann nach "volume profile" suchen.

Durch ein Klick auf das Suchergebnis "Visible Range Volume Profile" wird das Volumenprofil hinzugefügt.

Volumenprofil

Interpretation des Volumenprofils

Zunächst einmal ist es wichtig zu erwähnen, dass es sich beim Volumen um keinen Indikator handelt. Es muss im Gegensatz zu Indikatoren nicht errechnet werden und ist ein fixer Bestandsteil des Handels.

Dabei werden die aktuellen Echtzeitdaten der Börse verarbeitet.

Dennoch lässt sich das Volumen bei vielen Chartplattformen unter der Rubrik "Indikatoren" finden.

Besonders für die Interpretation der Preisaktion sind Volumendaten wichtig. Dafür benötigt man eine grafische Darstellung, die Informationen anzeigt und somit interpretationsfähig ist.

Bei dem Volumenprofil handelt es sich um eine horizontale Darstellung des Preises mit aufgewendetem Volumen. Dies ist auch als "Volume at Price" bekannt.

Dabei wird gezeigt, wie viel Volumen im Laufe des Tages zum jeweiligen Kurs getätigt wurde.

Die Balken des horizontalen Volumens sehen zusammen wie eine glockenförmige Kurve aus.

Bei dem mittleren (dunkelblauen) Teil der Volumen-Verteilung handelt es sich um den Value Bereich.

Die Auktionsmarkttheorie besagt, dass der Markt durch die Sicht des Value-Bereichs analysiert wird.

Wenn der Markt länger in einer bestimmten Kursspanne verweilt, bedeutet dies, dass dort mehr Volumen getätigt wurde. Es zeigt gleichzeitig auch den fairen Wert für Käufer und Verkäufer an, je mehr Volumen getätigt wurde.

Wenn der Markt allerdings nur kurzzeitig in einem Bereich verweilt, wird an dieser Stelle nicht viel Volumen aufgebaut. Dort waren dann entweder die Verkäufer der Meinung, der Kurs sei überbewertet oder die Käufer dachten, der Kurs sei unterbewertet. Auf Grund dessen, wurde dieser Bereich wieder zügig verworfen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass das Volumenprofil anzeigt, wo nach Ansicht der Marktteilnehmer ein fairer und echter Wert existiert, aber auch, wo eine Seite die Kurse schnell wieder verflogen hat.

Anwendung des Volumenprofils

Mit Hilfe des Volumenprofils lässt sich einsehen, welcher Preis mit viel oder wenig Volumen gehandelt wurde.

Preisbereiche mit hohem Volumen sind der POC und die HVNs. Diese Preise wurden von den Marktteilnehmern akzeptiert und als fair eingestuft. Dementsprechend wird auch viel auf ihnen gehandelt.

Es impliziert, dass Positionen auf oder auch abgebaut wurden. Diese Bereiche fungieren dann als Unterstützungs- bzw. Widerstandszonen.

Preisbereiche mit geringem Volumen sind die LVNs. Die Marktteilnehmer wurden abgelehnt und als unfair bewertet.

Auch die Value-Area kann als Unterstützung und Widerstand fungieren. Dabei gelten folgende Regeln:

Wenn der Markt im Bereich der Value-Area eröffnet, dann sind die Marktteilnehmer über den Preisbereich einig und der Markt tendiert dazu eine Preisrange auszubilden.

Wenn der Markt über dem VAH vom Vortag öffnet, dann haben die Bullen die Oberhand. Wenn der Markt unter dem VAL öffnet, dann sind haben die Bären die Oberhand.

Fazit

Beim Volumenprofil wird der Preis mit dem Volumen verankert und bietet so einen einzigartigen Blick in die Handelsaktivität. Das Volumen wird dabei als horizontales Balkendiagramm angezeigt.

Am Point of Control (POC) gab es zu diesem Preis den meisten Umsatz und der Markt befindet sich dort im Gleichgewicht.

Außerhalb der Value-Areas wird der Markt als unfair betrachtet und ist im Ungleichgewicht ("imbalance").

Die ausgebildeten Volumenprofile der Vorperioden bilden Unterstützungen und Widerstände aus. An denen orientieren sich große Marktteilnehmer.

Des Weiteren kann das Öffnen und Schließen einer Position mit dem Volumenprofil besser getimed werden.

Wie immer empfiehlt es sich das Volumenprofil mit anderen Analysemethoden zu kombinieren.

Die Kombination aus Volumenanalyse, Charttechnik und der Fundamentalanalyse erhöht die Wahrscheinlichkeit auf erfolgreiche Trades immens.

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Bis demnächst und gute Trades!

Lukas

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